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Berliner Misanthropen

Ich hatte ganz vergessen, wie sich eine Heimniederlage anfühlt. Bitter.

Zumal das Herthas Spiel gegen Dortmund in einigen Bereichen ein ziemlich gutes war: verhältnismäßig viel Spielanteile, viele hochkarätige Torchancen und bis auf die ersten dreißig Minuten auch ein ansehnliches Spiel. Aber das Ergebnis stimmt nicht. Dreizueins gegen den BVB verloren. Das ist bitter.

Zu viel Ballbesitz bekommt der Berliner Mannschaft nicht. Aber ob man nach zwei Niederlagen gleich durchgereicht wird, wage ich zu bezweifeln. Man muss sich allerdings wundern, warum die zwei Dinge, die Hertha in den letzten Spielen ausgezeichnet haben, gegen Dortmund überhaupt nicht funktioniert haben: Treffsicherheit und Abwehrstärke. Dass die Stürmer nicht treffen, kommt vor. Das ist nicht weiter schlimm, hat doch immerhin Raffael ein sensationelles Tor geschossen. In den letzten Wochen hätte dieses Tor für einen Sieg gereicht. Aber die Ersatz-Außenverteidiger SvB und Rodnei sind eben kein gleichwertiger Ersatz für Chahed und Stein. Gereicht hätte dieses Tor eben auch deshalb, weil Simunic und Friedrich bisher in der Rückrunde kaum zu überwinden waren. Gestern dann ein Stellungsfehler beim ersten Tor von Alexander Frei und vollkommen konfuse Zuordnung beim Kopfballtor von Kehl. Wie konnte er nur so frei zum Kopfball kommen? Das ist mir unerklärlich. Diese Schwächen glaubte man bei Hertha schon überwunden zu haben. Ich hoffe, dass sich die Mannschaft berappelt und sich gegen Hannover wieder im Titelkampf zurückmeldet. Ansonsten war es das dann und alle Hertha-Misanthropen werden wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen.

Um Erfolge und Misserfolge erklären zu können, bemüht man ja die verschiedensten Gründe. Und gerade die schreibende Zunft der Papier-Medien steht unter dem Druck, ständig neue Geschichten präsentieren zu müssen. Noch vor der Niederlage wartete Sven Goldmann mit einem Artikel im Tagesspeichel auf, der reichlich Anlass zu Spekulationen bietet. Man kann den Text als Chronologie einer Selbstdemontage des Dieter Hoeneß lesen. Aber nur dann, wenn man den nicht weiter konkretisierten Quellen aus dem Präsidium glauben will, die dem Artikel die nötige Würze verleihen. Goldmann ist mir in seiner Hertha-Berichterstattung bisher kaum positiv aufgefallen. Daher tendiere ich dazu, ihm diese Insider-Informationen nicht abzunehmen. Da wird ein Zwist und ein Graben zwischen Manager Hoeneß und Trainer Favre aufgebaut, der nur mit einer großen Portion Hertha-Misanthropie vorstellbar ist. Sicher ist Dieter Hoeneß ein egozentrischer Macher, der sich erst daran gewöhnen muss, dass Favre viel zum Erfolg beiträgt und einiges selbst entscheidet, ohne sich das OK vom einstigen Sonnenkönig einzuholen. Dieter Hoeneß wird seine Probleme mit Favre haben. Aber über einen Bruch zu spekulieren (und es ist nicht mehr als eine Spekulation), ist wenig glaubhaft, weil außerhalb der anonymen Äußerungen des Präsidiums nur arg konstruierte Vorkommnisse zum Beleg der These herangezogen werden. Vielmehr ist diese gewollt negative Spekulation dem Autor des Artikels und seiner besonderen Einstellung zu Hertha BSC zu verdanken. Schließlich hat Sven Goldmann in den letzten Jahren einzig und allein damit geglänzt, über Hertha ätzende Beiträge zu schreiben. Mir scheint, dass es der Autor ist, der sich mit dem aktuellen Erfolg von Hertha BSC noch nicht zurecht gefunden hat und immer wieder in alte misanthropische Muster zurückfällt. Die Niederlage könnte einige Beobachter leider dazu verleiten, der Geschichte mehr Glauben zu schenken als sie verdient hat. Aktuell Marcel Reif beispielsweise. Aber der hat sich mit seinen Kolumnen ja unlängst selbst disqualifiziert.

Hoffen wir also, dass Hertha gegen Hannover eine Reaktion zeigt, die Sven Goldmann und Konsorten den Wind aus den Segeln nimmt.

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7 Kommentare

  1. Erstellt am 5. April 2009 um 17:03 | Permanent-Link

    Ich glaube die Hertha hat weiter eine Chance, da sie auch Gurkenspiele gewinnen kann – wie derzeit nicht alle da oben.
    Eine Niederlage ist da nicht so schlimm, jeder hat mal nen Aussetzer – ich drücke alle Daumen.
    Und Reif disqualifizert sich in den letzten Jahren zumeist eh alle paar Minuten selbst, das war in den 90ern noch anders.

  2. spreekicker
    Erstellt am 5. April 2009 um 21:00 | Permanent-Link

    nur mal so am rande, der s-quot, bleibt der jetzt immer auf null? ich als gefühlsmensch würde denken, der müsste mal langsam im roten bereich landen. falls meinen magen lügt, präventiventschuldige ich mich bei der mathematischen zunft schon mal.

  3. Erstellt am 5. April 2009 um 22:20 | Permanent-Link

    Ja, der Quotient liegt jetzt bei -0,166666667. Leider.

    Danke, dass du mich erinnert hast. Wollte ich eigentlich heute mittag schon auf den aktuellen Stand bringen, habe es dann aber irgendwie vergessen…

  4. Sascha
    Erstellt am 6. April 2009 um 00:42 | Permanent-Link

    Ich muss sagen, ich war nie ein Hoeneß-Fan und als ich den Artikel gelesen habe, habe schon geschmunzelt. Jedoch bin ich auch der Meinung, dass der Artikel ein wenig überspitzt dargestellt ist.

    Zur Mannschaft: Bei den heimstarken Hannoveranern gewinnen und wir kämpfen endgültig mit um die Meisterschaft bzw. C-Leauge-plätze. Bei einer Niederlage hätte ich Angst um den Uefa-Cup-Platz!

    Reaktion zeigen, aber ich denke dieser Kader ist auch mit unseren schwachen Außenverteidigern stark genug, die restlichen Spiele positiv zu gestalten. Zumal Stein wieder dabei ist. Personell würde ich mal Nicu+Dardai eine Pause gönnen. Kacars Torgefahr wird einfach gebraucht. Und warum nicht mal Domo oder Chermiti ne chance geben und Raffael nach hinten rücken?

  5. Sascha
    Erstellt am 6. April 2009 um 10:54 | Permanent-Link

    …oder piszcek? knallt er in der u23 erstmal 4 dinger beim 4:3 Sieg!

  6. Erstellt am 6. April 2009 um 10:59 | Permanent-Link

    Chermiti war wohl wieder angeschlagen in den letzten Wochen soweit ich weiss. Er scheint nach wie vor noch nicht reif für die Startelf zu sein. Im Tagesspiegel stand etwas von fehlendem Verständnis für Favres Philisophie, an der noch gearbeitet werden muss. Chermiti selbst sieht sich nach seiner Verletzungen auch noch nicht bei 100% (klick).

    Es wäre an Bitterkeit wirklich kaum zu überbieten, wenn Hertha auf der Zielgraden noch alles vergeigt. Bremen findet so langsam zu alter Form und muss in zwei Wochen auch noch bezwungen werden. Hoffenheim und der HSV stehen auch noch auf der Liste. Das wird ein richtig hartes Stück Arbeit!

  7. Erstellt am 6. April 2009 um 21:33 | Permanent-Link

    Tja, meine Tendenz geht langsam wieder Richtung zurückhaltendem Pessimismus. So, wie es die letzten Jahre schon war. Meine persönliche Meisterfeier habe ich mit meinen Beiträgen ja schon veranstaltet. Jetzt muss man sich halt wieder in Zurückhaltung üben.

    Hannover ist einfach zu *bäh*, als dass man dort verlieren dürfte. Die Erinnerung an das einszufünf weckt immer noch böse Magenschmerzen in mir.

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  2. Von Schicksalsspiel | Hertha BSC Blog am 26. März 2010 um 13:13

    [...] das kurz zusammenfassen. Im April 2009 versetzten die Dortmunder den Berliner Titelkandidaten eine schmerzhafte Heimniederlage, die wir damals gar nicht mehr gewöhnt waren. Hertha verteidigte ungewohnt schlecht, es begann ein [...]

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