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Wenn ich Bela Rethy kommentieren höre

…dann fühle ich mich immer in eine Situation versetzt, in der ich ein Gespräch beenden möchte, aber mein Gegenüber einfach immer noch etwas anfügt und so verhindert, dass ich aus der Interaktion entlassen werde. Man kennt diese unangenehmen, sich wie Kaugummi in die Länge ziehenden Situationen beim Telefonieren oder beim Smalltalk im Büro oder auf einer Party. Das Interesse am Gegenüber und vor allem das Interesse an dem, was er oder sie zu erzählen hat, tendiert gegen null und ist kurz davor in den Negativbereich abzurutschen. Im Büro beispielsweise öffnet man bereits die Tür, wendet den Körper leicht ab und flüchtet sich in Gesprächsbeendigungsfloskeln. Aber man kann auf Grund seines Taktgefühls nicht einfach gehen, denn das Gegenüber kramt noch ein langweiliges Thema aus dem Fundus seiner Belanglosigkeiten. Statt irgendetwas interessantes, informatives oder auch nur unterhaltsames zu erzählen, quält das Gegenüber uns mit Geschichten von vor 10, 20 oder gar 30 Jahren, die man auf der Betriebsfeier und in ähnlichen Situationen schon tausend mal gehört hat oder in jeder Zeitung stehen. Durch die Vorhersehbarkeit und die Bekanntheit der wiedergekäuten Informationsmasse gerät jede Silbe zum Pfeil des Schwachsinns gegen den eigenen Verstand. Während ich in solchen Situationen immer verzweifelter versuche das Gespräch zu beenden, frage ich mich in der Regel, wie dämlich, debil und dement mein Gegenüber sein muss, dass er mir diesen Mist noch einmal erzählt.
Bela Rethy scheint mir auch solch ein Laberonkel zu sein. Leider bin ich seinem grenzdebilen Gequatsche über den Fernseher ausgesetzt, sodass er meine Wutschreie, Verfluchungen und meine Fassungslosigkeit nicht mitbekommt. Was interessiert es mich beim Spiel vom HSV gegen Aston Villa, dass Martin Jol bei Bayern gespielt hat (wurde drei mal bei der Übertragung erwähnt), aber kaum Einsätze hatte und mit Hinz und Kunz zusammen gespielt hat. Was zum Teufel soll das? Wen bitte interessiert, dass der Vater von Reo-Coker aus Afrika kommt, dahin zurückgekehrt ist und nun praktizierender Arzt ist? Muss er mir 10 Mal sagen, dass Ivica Olic zu den Bayern wechselt (obwohl nichts von den Gerüchten bisher bestätigt ist)?
Fußball-Gucken wird mittlerweile zur Tortur. Da ist es egal ob ich ARD, ZDF, Premiere oder DSF schaue. Diese unfassbare Verschwendung von Wörtern und Zeit gehört bestraft. Und zwar mit nicht weniger als dem 100fach wiederholten Anhören seiner eigenen Gräueltaten.
Dass die Kommentatoren nicht ein Wort über Taktik und Spielgeschehen verlieren, dokumentiert ihre Inkompetenz. Dass die Hörer der BBC einen Spieler von Aston Villa zum talentiersten Nachwuchsspieler wählen, obwohl er keinen Einsatz in der Premierleague hatte, verursacht Verwunderung bei Bela Rethy darüber, dass die Hörer ihn überhaupt kennen. Was für ein Bild von Zuschauern haben denn die Kommentatoren? Dass wir genauso grenzdebil und dement sind, wie sie selbst? Dass man sich nicht durchaus ein Bild vom Nachwuchs machen kann und eine kompetente Meinung dazu haben kann, wenn die Spieler noch nicht in der obersten Spielklasse gespielt haben? Wahrscheinlich glauben sie wirklich, dass ich diese Informationen für einen Mehrwert halte!

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5 Kommentare

  1. Erstellt am 18. Dezember 2008 um 11:04 | Permanent-Link

    Bela Rethy wird wirklich langsam alt. Gerade wenn ein Spiel wenig her gibt, wie gestern, verliert er sich in Endlos-Statistiken und Geschichten aus “Funk und Fernsehen”. Demgegenüber stehen aber durchaus gute und emotionale Kommentierungen bei Top-Spielen mit viel Action.

    Etwas verwundert war aber auch ich über die Aussage mit dem Nachwuchsspieler. Offensichtlich herrscht in den deutschen Sportredaktionen ein ziemlich negatives Bild vom Zuschauer ansich.

  2. Felix
    Erstellt am 18. Dezember 2008 um 11:25 | Permanent-Link

    Ich finde Wolf-Christoph Fuß von Premiere sehr gut. Der Quatscht nicht so viel belangloses Zeug und kann einen zum Teil richtig mitreissen!

  3. Easyfunk
    Erstellt am 18. Dezember 2008 um 11:28 | Permanent-Link

    Ja, vielleicht sollte ich nicht zu sehr verallgemeinern. Aber gestern ist mir echt der Kragen geplatzt.

  4. Erstellt am 7. Januar 2009 um 07:45 | Permanent-Link

    Dass die Kommentatoren nicht ein Wort über Taktik und Spielgeschehen verlieren, dokumentiert ihre Inkompetenz.

    Sie rechtfertigen das ja meist damit, dass inzwischen eben sehr viele Leute Fußball schauen, die genau das gar nicht hören/wissen wollen. Meine ich mich zu erinnern. Abgesehen davon, dass das vielleicht bei einem EM-Halbfinale zutrifft, bei einem UEFA-Cup-Qualispiel hingegen wohl kaum:

    Hat je jemand eine Schachübertragung eingeschaltet und sich dann darüber beschwert, dass dort nur über Schach und nicht über den Strand vor der Halle, in der die Partie stattfindet, palavert wird?

    Insofern demonstriert es nicht unbedingt die Inkompetenz der Kommentatoren, sondern, wie Du weiter unten richtig sagst, die Fehleinschätzung dessen, wie viel die Zuschauer über Fußball wissen und wissen wollen. Ich glaube nicht, dass z. B. Réthy keine Takttikanalyse hinbekäme, aber das ist wohl weder von ihm noch von oben so gewollt.

    Um beim Thema zu bleiben: Kommentatorenbashing kommt nie aus der Mode, Réthy halte ich trotz allem für einen der besseren der Zunft. Vielleicht auch nur, weil man ihn schon so lange kennt. Da spielen bei der Bewertung der Kommentatoren ohnehin viele Dinge rein, die nicht viel mit der eigentlichen Qualität des Kommentars zu tun haben, und deshalb ist es auch wenig sinnvoll, sich “darauf einigen” zu wollen, wer denn nun gut und wer schlecht ist. Irgendeiner hat schließlich immer was zu meckern, besonders wir.

  5. Erstellt am 7. Januar 2009 um 19:50 | Permanent-Link

    Ja, ohne Meckern macht das doch alles keinen Spaß! :-)

    Statt die Kommentatoren zu bashen, ist es sicherlich sinnvoller, zu fragen, welche Gründe dafür sprechen, dass sie eben kaum relevant über Fußball reden. Inkompetenz mag ein Grund sein.
    Aber gewichtiger ist wohl tatsächlich, dass die Macher der Berichterstattung glauben, dass alle vor der Glotze unkundig sind. Vielleicht stimmt das sogar, wenn wir Pech haben.

    Zu Bela Rethy stellt sich mir die Frage, was genau mit “besser” gemeint ist. Besser als Beckmann und Kerner ist er auf jeden Fall. Nur ist das allein noch keine Leistung. Woran wollen wir uns orientieren? An dem, was möglich wäre oder an dem, was es schon gibt. Aus Sicht des Ersteren ist Rethy alles andere als besser, aus Sicht des Zweiteren könnte ich mich auf ein Unentschieden einigen. Was auch immer das bedeuten mag…

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