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5 Stürmer, 25 Torschüsse und 15 Ecken

Aber kein einziges Tor. So liest sich die Bilanz der Hoffenheimer nach dem Spiel gegen Hertha BSC. Die Berliner Bilanz dagegen liest sich ganz entgegengesetzt: 1,5 Sürmer, 9 Torschüsse und 2 Ecken, aber 1 Tor. Dazu kommen 54.5 Prozent Ballbesitz bei den Hoffenheimern.

Dieses Spiel bringt Berlin nicht nur drei Punkte, sondern auch den altbekanntens Spott:

hertha mit taktischer ausrichtung eines abstiegskandidats, nur die disziplin der abwehr ist meisterlich. (@grupetto)

#BSC “El Hertha de Berlin vence por la minima..” .. so hört sich Dusel noch charmant an! (@koenigszwitsch)

Wobei gerade bei Schalkern und Leverkusenern die Motive dieser Äußerungen klar sind: Blanker Neid. Geschenkt, sage ich. Was nämlich viel wichtiger ist: Hertha BSC hat zurück in die Spur gefunden und schloss mit der gestrigen Leistung gegen die TSG an die bekannten Stärken der Rückrunde an: konsequent Verteidigen, die wenigen Chancen nutzen, knapp Gewinnen. Das Simunic’sche Mantra scheint also seine Wirkung langsam zu entfalten, weshalb ich noch mal daran erinnere, in das Mantra einzustimmen. Auch Lucien Favre sprach gestern nach dem Spiel vom “Glauben”. Der Simunic’sche Quotient klopft langsam an der neutralen Marke.

Es gibt aber auch Leute, die sich über Herthas Siege freuen können:

Good morning! Today I finally have to tidy up and clean my apartment… But since I’m still on a high from Hertha’s win it won’t be so bad. (@Maria_Berlin)

Hertha TOP, TSG FLOP. Effizienz siegt. Nicht schön, aber ergebnisorienitiert. (@shaetsch)

Es ist ja nicht so, dass Hertha einfach nur Glück gehabt hätte. Wenn die Mannschaft so häufig knapp gewinnt, kann das kein Zufall sein. Zumal man gegen fünf Stürmer in der gegnerischen Mannschaft (Ba, Obasi, Wellington, Sanogo, Terrazzino) erst einmal bestehen muss. Gestern stimmte die defensive Spielorganisation, die Joe Simunic mit einer souveränen und unglaublich eleganten Vorstellung krönte. Und auch der Einsatz und die geschlossene Mannschaftsleistung haben zum Erfolg beigetragen. Selbst ein Pantelic, der von Beginn an ran durfte, hat für die Mannschaft gearbeitet. So darf er gerne weiter machen.

Allerdings kann der Formalismus der erfolgreichen Hertha von 2009 kein Modell für die Zukunft sein, wie Marxelinho auch schon anmerkte. Aber solange Favre an Bord ist, kann man sicher sein, dass der aktuelle Stil nur ein Zwischenschritt hin zu “schönem” Fußball sein wird. Nach dem Spiel zeigt der Trainer gänzlich unverblümt seine Freude und Erleichterung über den knappen Sieg und stellte reichlich verlegen fest, dass es noch viel zu arbeiten gäbe im technischen und taktischen Bereich. Favre weiß den Erfolg zu schätzen, aber auch zu beurteilen. Allein eine defensive Grundordnung, gepaart mit kalter Effizienz vor dem Tor kann nur in dieser Saison dazu führen, dass man weiterhin unter den Top 5 spielt. Kommende Saison würde das wohl nicht reichen.

Aber man darf ja davon ausgehen, dass die Mannschaft sich unter Favre kontinuierlich weiter entwickeln wird. Dann dürften allzu große Rückschläge auch dann nicht zu erwarten sein, wenn die Spitzenteams der Liga wieder zur alten Konstanz zurückgefunden haben werden.

Bedanken möchte ich mich noch bei S., mit dem ich gestern in einer Bielefelder Kneipe das Spiel gesehen habe. Nach viereinhalb Jahren in der ostwestfälischen Provinz habe ich endlich einen echten Herthaner getroffen: Geboren in Osnabrück, nie in Berlin gewohnt und dennoch seit 25 Jahren dabei!  Es hat Spaß gemacht, gerne mal wieder!

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15 Kommentare

  1. Erstellt am 25. April 2009 um 13:21 | Permanent-Link

    Dusel? Ein Sieg ist nicht glücklich zu nennen, wenn eine Mannschaft ohne äußere Einflüße – wie eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters – ein Tor mehr erzielt als der Gegner. Ziel des Spiels ist es, Tore zu erzielen, nicht Ecken oder Chancen herauszuspielen. Hertha war der TSG im Torschießen überlegen, Herthas Sieg ist also nichts weniger als verdient.

    Und wer das nicht versteht: Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg. ;-)

    Glückwunsch, Enno!

  2. Erstellt am 25. April 2009 um 13:24 | Permanent-Link

    das hat wenig mit neid zu tun, sondern einfach damit, dass wenn ich freitags abends schon fussball gucken muss, ich wenigstens ein ordentliches spiel sehen will und nicht eine kopie meines teams (1899) gegen einen vermeintlichen abstiegskandidaten (hertha)…. das war gruselig…

    …sonst könnte man sich natürlich in puncto effizienz bei hertha etwas abschneiden, wie so ziemlich jedes team in der liga.

  3. Erstellt am 25. April 2009 um 13:42 | Permanent-Link

    Deine Auffassung, Jens, wird Marcel Reif sicherlich aus der Seele sprechen. Beim Fussball ist so etwas wie “Schönheit” aus meiner Sicht nur ein positives Nebeprodukt, das bei Zeiten mal aufblitzt – nichts weiter. Viele Sportschaugucker und bestimmte Reporter wollen spektakel sehen. Dass ihr dafür in den Zirkus gehen müsst, habt ihr nach all den Jahren noch immer nicht verstanden.

  4. Erstellt am 25. April 2009 um 14:25 | Permanent-Link

    was das mit circus zu tun hat, verstehe ich leider nicht. ich bin kein fan von hertha, kein fan von 1899, also will ich, wenn ich mir nun schon so ein spiel anschaue, unterhalten werden.

    bei meinem team ist es mir scheißegal, wie die punkte zusammen kommen… wenns schön ist, umso besser!

  5. Erstellt am 25. April 2009 um 14:30 | Permanent-Link

    Also wenn es nur um Unterhaltung geht, dann hat Hertha diese Saison nicht viel zu bieten. Das gehört quasi zum Programm. Fachkundige Beobachter der Liga sollten das wissen und haben daher gar keinen Grund enttäuscht zu sein, denke ich. Insofern kann ich deine Kritik, Jens, nicht ganz nachvollziehen. Sie ist zwar angebracht, aber das Spiel war in dieser Form erwartbar.

    Ich würde mir da manchmal ein bisschen weniger polemische Kommentare wünschen. Aber Fußball ist halt kein Wunschkonzert, nicht war?

    Erstaunlich fand ich, wie Hoffenheim sich mit der Einwechslung der Stürmer selbst aus dem Spiel genommen hat. Mit Teber den einzigen Spieler vom Feld zu nehmen, der noch in der Lage war, einen gescheiten Pass zu spielen, ist ziemlich dämlich gewesen.

    Ansonsten halte ich es mit Jens und Kid: Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg und solange es Hertha ist, ist es mir scheißegal, wie der zustande kam! ;-)

  6. Erstellt am 25. April 2009 um 14:47 | Permanent-Link

    Das schöne am Fußball ist doch, das Ursache und Ergebnis so weit auseinander liegen können. Eigentlich kann niemand so genau erklären, woran es denn nun liegt, dass eine Mannschaft an einem Tag 40 mal aufs Tor schießt, dabei alles trifft nur nicht das Tor und am nächsten Tag nur eine Chance hat und die gleich nutzt.

    Sicher, Hertha ist diese Saison effizient ohne Ende. Aber gewinnt Hertha 1:0, weil sie effizient ist oder ist sie effizient, weil sie 1:0 gewinnt? Egal, am Ende gewinnt sie halt. Aber für mich besteht Fußball aus mehr als nur dem Ergebnis. Sonst hätte der Sport keinen Reiz und ich könnte einfach Samstagabend die Ergebnislisten lesen.

    Von daher bin ich schon froh, dass es bei uns manchmal etwas mehr Spektakel gibt als notwendig. Gegen einen Jahresvorrat an 1:0-Siegen hätte ich aber auch nichts einzuwenden.

  7. Erstellt am 25. April 2009 um 14:56 | Permanent-Link

    Ganz einfach, Jens: Zirkus ist Spektakel und ein Fussballspiel eine Wundertüte.

    Gegen Bayern ist es hier in Berlin jedes Jahr ausverkauft, weil die Leute denken es wird ein tolles Spiel mit den besten Spieler der Liga. Doch ob es dann wirklich das “schönste” Spiel der Saison wird und oder eher die Partie gegen Bochum, Bielefeld oder Dortmund…, kann keiner vorhersagen.
    Leute, die auf spektakel aus sind, haben nicht verstanden was es heisst, Fussballfan zu sein.

  8. Erstellt am 25. April 2009 um 17:33 | Permanent-Link

    Felix, ich stimme dir zu, aber ich glaube nicht, dass man Jens in diese Kategorie packen kann. Das würde ihm nicht gerecht werden.

    Wie gesagt: Spektakel ist von Hertha (noch) nicht zu erwarten. Das sollte man wissen und sich hinterher auch nicht beschweren. Dass Hoffenheim auch nichts zum Spiel beigetragen hat, ist natürlich vor dem Hintergrund der Hinrunde enttäuschend. Aber Hertha hatte da einen nicht geringen Anteil dran.

  9. Erstellt am 25. April 2009 um 21:18 | Permanent-Link

    Alles eine Sache der Betrachtungsweise, eine Sache des Gefühls. Du Enno, bist gerade schwer verliebt. Also wird für Dich auch noch die Scheiße Lucien Favres nach Vanille duften und Du wirst aus jedem noch so unspektakulärem 1:0 die taktische Meisterleistung herausfiltern.
    Wenn man gerade nicht so high ist sieht man im gleichen Spiel 111 Unzulänglichkeiten mit dem Dusel, trotzdem 1:0 gewonnen zu haben.
    So ist das eben.

    By the way: Ein Sportschau-Zuschauer mag auch den Schalker Sieg in München als glücklich empfinden. Ich, der ich 93 Minuten mitfieberte, halte ihn für völlig verdient.

    PS: Um was wetten wir, das Schalke in Berlin nicht verliert?

    • Erstellt am 26. April 2009 um 15:05 | Permanent-Link

      Also die Wette nehme ich natürlich an.

      Mein Einsatz: Gewinnt Hertha das Spiel gegen Schalke nicht, dann gebe ich dir ein Bier aus. Und zwar in einer Kneipe in NRW deiner Wahl. Falls du nicht nach Berlin fährst, komme ich gerne nach Duisburg gefahren und schaue das Spiel mit dir zusammen in deiner Kneipe des Vertrauens. Dann könnten wir von mir aus auch um die Getränkerechnung des Kneipenbesuchs wetten. Was meinst du? Hältst du dagegen?

  10. Erstellt am 26. April 2009 um 00:43 | Permanent-Link

    Wichtig ist das Endspiel nächstes WE in Hamburg. Dann können wir weiter diskutieren. Sag ich jetzt mal so. :-)

  11. pampas_de
    Erstellt am 26. April 2009 um 10:03 | Permanent-Link

    Jungs und Mädels!

    Ich bin auf dieses Seite aufmerksam geworden und besuche siue gerne, weil hier witzige, kreative Beiträge und relativ niveauvolle Blogs unterwegs sind (waren?).

    Was soll das “Anmach-chat-gehühner” mit Fans anderer Teams?

    Hört auf und freuet Euch …..

  12. Erstellt am 26. April 2009 um 17:29 | Permanent-Link

    Wenn man sich mal anguckt – da war doch mal so ein Artikel von euch? – mit welchem finanziellen Aufwand Hertha Erfolg hat, dann kann man nicht “auch noch” schönen Fußball verlangen. Das wird immer gerne vergessen, wenn es heißt, dass “die langweilige Hertha” es nicht verdient hat, da oben zu stehen oder dass es sich viele nicht vorstellen können, Hertha in der Champions League zu sehen.

    Nur weil Hertha da oben steht, wird plötzlich toller Fußball erwartet? Nächste Saison vielleicht. In diesem Jahr bleiben wir einfach dabei, “langweilig” Punkte einzufahren (hoffe ich). Schönen Fußball können gerne die anderen weiter spielen.

  13. Jonas
    Erstellt am 26. April 2009 um 19:17 | Permanent-Link

    Bei mir möchte sich noch nicht so recht wieder die Euphorie entfachen. Hertha hat in den Spielen seit dem Leverkusen-Spiel in der Hinrunde nicht nur ausgezeichnet, unfassbar effektiv zu sein, sondern insbesondere dem Gegner keine klaren Torchancen zu schenken.

    Simunic ist weiterhin eine wichtige Säule, aber der zweite Innenverteidiger mit von Bergen ist immer ein Risiko, auch wenn er sich gegen Werder und mit Abstrichen Hoffenheim deutlich stabilisiert hat. Die Aussenverteidiger sind ausser Form, Cuvre jetzt auch noch bis zum Saisonende verletzt.

    Wir haben das Glück, das wichtige Spiel nächste Woche beim HSV direkt nach deren UEFA-Cup-Spiel zu haben. Das kann ein Faktor sein, aber ich bin weit davon entfernt, das böse “M”-Wort wieder in den Mund zu nehmen.

  14. Erstellt am 4. Mai 2009 um 20:16 | Permanent-Link

    Sehr gute Idee, und ja, ich würde gerne einschlagen. Leider geht es aber nicht. Auf Grund einer Familienfeier werde ich das Spiel nicht live verfolgen können. Nicht nur leider nicht mit Dir, sondern nicht mal alleine. Blöd. Sorry.

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