Hertha Idol Johannes “Hanne” Sobek war kein Nazi

Heute schreibt der Tagesspiegel einen ausführlichen Bericht über das Hertha-Idol Hanne Sobek und seine vermeintlichen Verbindungen zu den Nazis.

Sobek war vor und während der Zeit des Nationalsozialismus eine exponierte Figur des Sports. Da wundert es nicht, dass die SA versuchte, sich dessen Popularität zu Nutze zu machen. Aber das klappte nicht, denn:

„Jeder weiß, dass mein Vater ein zutiefst unpolitischer Mensch war. Aber irgendetwas bleibt doch immer hängen.“ (Bernd Sobek)

Vielmehr legte sich Hanne Sobek mehrmals mit der SA an und wurde auch des Nachts abgeführt und verhört. Darüber hinaus hielt er nichts von dem Verbot Juden in seinem alltäglichen Umgang zu treffen:

„Ich habe gesagt, die Freunde, die es bisher waren, würden auch in Zukunft meine Freunde sein … Im Klub habe ich mich gegen den sogenannten Judenparagraphen gewandt.“ (Hanne Sobek)

Auch den Dietwart lehnte Sobek ab und half befreundeten Juden aus der Stadt zu fliehen:

„Der jüdische Bankdirektor wollte 1939 in die Schweiz fliehen. Es gab Probleme, er musste für ein paar Tage untertauchen, da hat ihn mein Vater mit nach Hause genommen. Vier Tage hat er ihn am Kaiserdamm versteckt.“(Bernd Sobek)

Obwohl Sobek seit 1940 Mitglied der NSDAP war, wurde er 1948 von der Entnazifizierungskommission “frei” gesprochen. In der Verhandlung ergibt sich, dass Sobek nicht aktiv für die Ziele des Nationalsozialismus eingetreten ist.
Den ganzen Bericht gibt es hier.
Einen Film zur Geschichte Herthas findet ihr hier.

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