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Krieg der Knöpfe

energie_cottbus-stadion_der_freundschaft-panoramaCottbus gegen Hertha, die wahrscheinlich beschissenste Partie des 23. Bundesliga-Spieltags. Ich kann mich auf diese Begegnung wirklich nicht freuen, entschuldigt daher bitte diese derbe Wortwahl. Denke ich über dieses Spiel nach, gibt es ausschließlich Gründe, die mir die Stimmung vermiesen.

Als erstes wäre diese Serie gegen den Brandenburgischen Rivalen zu nennen. Man muss ja nicht gleich so abergläubisch sein, dass man ins Fatalistische abgleitet. Aber dennoch ist es auffällig, dass Hertha gegen Energie Cottbus selten ein gutes Ende für die alte Dame nimmt. Eine schlechte Serie allein reicht natürlich noch nicht, um die Vorfreude zu brechen.

Aber das bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel. Hertha kann derzeit nur verlieren. Die Tabellenführung, den guten Lauf, die Moral, das Selbstbewusstsein, die Euphorie und durch Verletzung das letzte Personal, das noch zur Verfügung steht. Eigentlich ist der Einsatz viel zu hoch, um in das Spiel einzusteigen. Wären wir beim Pokern, würde ich dringend dazu raten, dass Hertha sich auszahlen lässt und mit dem Gewinn der bisher erspielten Partien nach Hause geht. Im Fußball kann Hertha diese Option leider nicht ziehen. Also muss sie alles auf Sieg setzen.

Und das Gezicke um Pantelic geht wieder los. Das hat zwar nichts mit Energie Cottbus zu tun, aber mit dem Zeitpunkt des Spiels. Denn Pante ist nach eigenen (öffentlichkeitswirksamen) Aussagen wieder “topfit” und will natürlich spielen. Lucien Favre hält sich bedeckt. Egal, ob Pantelic nun spielt oder nicht, ob er trifft oder nicht: Die Welt von Hertha BSC dreht sich wieder um die serbische Diva. Hat das irgendjemand vermisst?

Zum Thema Verletzungsrisiko kommt mir die Galle hoch, wenn ich die Vorberichterstattung in den Hertha News lese. Wenn das Spiel so abläuft, wie die Aktuere im Vorfeld beteuern, dann werden wir eine elendige Treterei zu sehen bekommen. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn das Spiel mit weniger als drei Verletzten pro Team und weniger als zwei Platzverweisen enden wird.

Viel Fußball wird sicher nicht gespielt. (Marc Stein)

Da ist vor allem kämpferischer Einsatz gefragt. (…) Es wird auf die Knochen gehen. Und da muss man dazwischenhauen. (Andrej Voronin)

Und ohne intensive Zweikämpfe wird es eben nicht gehen. Nur mit Schönspielerei wird es schwer. (…) Wir müssen immer hart sein. (Bojan Prasnikar)

Das Spiel hat nichts mit Fußball zu tun. (Joe Simunic)

Jedem muss klar sein, dass es dort körperlich voll zur Sache geht. (Pal Dardai)

Fassen wir also zusammen: Mit Fußball hat die Partie überhaupt nichts zu tun, sondern vielmehr mit einer Schulhof-Prügelei. Ganz im Sinne von “Krieg der Knöpfe”. Hoffen wir, dass Hertha mit einem blauen Auge davon kommt und Cottbus die drei Punkte abknöpft. Dann kann ich mich wenigstens hinterher über das Spiel freuen. Wer jetzt schon wissen will, wie das Spiel aussehen wird, schaue sich einfach folgende Zusammenschnitte an:

Foto: Marco Fieber

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6 Kommentare

  1. Erstellt am 6. März 2009 um 09:32 | Permanent-Link

    Ich weiß nicht, ich habe zum ersten Mal das Gefühl, dass die Spieler verstanden haben, worum es gegen Cottbus geht. Cottbus nennt seine harte Spielweise “kämpferisch” – ich fände es mal interessant zu sehen, was die machen, wenn da eine Mannschaft ist, die von sich aus so hart spielt, dass sich zum ersten Mal die Cottbuser fragen: Was ist denn hier los?

    Ob Pantelic spielt oder nicht, ist momentan fast egal. Fragt man mich, würde ich ihn aufstellen (und den oft körperlos spielenden Raffael erstmal draußen lassen). Nicht, damit er seinen Willen bekommt, sondern weil er mit einer Einzelaktion Spiele entscheiden kann. Und wenn es lange 0:0 steht, kann das goldwert sein.

  2. Erstellt am 6. März 2009 um 10:30 | Permanent-Link

    Das wäre lustig, wenn die Cottbusser auf einmal nicht mehr wüssten, wo vorne und hinten ist!

    Cottbus wäre eigentlich genau der richtige Gegner für Pantelic. Das stimmt wohl. Aber wichtiger wird die Mannschaftsleistung sein. Und da hapert es bei Pante über 90 Minuten doch etwas, denke ich.

  3. Erstellt am 6. März 2009 um 11:00 | Permanent-Link

    Naja, das ist Jammern auf hohem Niveau. Klar, dass wenn man schonmal Tabellenführer ist, diese Position nur noch verschlechtert werden kann und man sich also wünscht, die Saison würde schon vor Spielbeginn abgepfiffen. Alternative wäre jedoch Hertha auf, sagen wir, Platz 5 und alle schauen auf das Cottbus-Spiel mit der Hoffnung, vielleicht ein paar Punkte auf den führenden gutzumachen. Nö, da würde ich lieber Tabellenführer sein und den anderen die Hoffnung lassen – der Tabellenplatz zu Saisonende liegt ganz allein in Herthas Hand. Da muss man mit umgehen lernen, Spieler wie Fans.

  4. Erstellt am 6. März 2009 um 11:32 | Permanent-Link

    Nicht vergessen: Wenn wir jetzt alle 12 Spiele gewinnen, kann die Konkurrenz machen was sie will. Wir können aus eigener Kraft Meister werden! :D

    Sehe es so wie du, Enno. Hab auch kein gutes Gefühl. Aber zu den “Gefühlen” hab ich hier ja schonmal was geschrieben.

  5. Erstellt am 6. März 2009 um 17:29 | Permanent-Link

    @MisterMadunina: Du hast schon recht, das ist mal wirklich unsinnig, sich darüber zu beklagen, dass man die Tabellenführung wieder verlieren kann. In der Tat muss man auch als Fan erst einmal lernen, damit umzugehen.

    Hertha hat es also in der Hand und wenn ich mir das Interview mit Pal Dardai mal durchlese, dann spüre ich förmlich, wie der polyvalente Geist des Lucien Favre durch dieses Team wandelt. Einen solch optimistischen und positiven Dardai habe ich lange nicht mehr gelesen. Vielleicht entwickle ich doch noch ein ganz kleines bisschen Vorfreude auf das Spiel (die Verteidigung der Tabellenführung einmal vorausgesetzt…).

  6. Erstellt am 7. März 2009 um 17:23 | Permanent-Link

    Was für eine unglaubliche Voronin-Show! Wir bleiben auf jeden Fall noch länger Spitzenreiter. Unglaublich…

Ein Trackback

  1. [...] der aktuellen Spielzeit erreicht. Schlechter ging es kaum. Wurde es zum Glück auch nicht. Aber es bestand zu befürchten, dass das Derby in Cottbus zum erneuten Wendepunkt werden könnte. Einfach, weil das [...]

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