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Abschied von zwei alternden Stars

Marko Pantelic und Andrej Voronin verlassen Hertha BSC. Das ist bekannt. Und nun stellt sich die Frage, ob wir das bedauern sollten. Ob wir uns darüber ärgern sollten, dass Hertha die Championsleague verpasst hat und deswegen kein Geld hat einen oder beide Stürmer zu verpflichten. Ob wir eine große Chance verpasst haben, zwei Spitzenspieler zu halten.

Ich würde alle Fragen mit Nein beantworten. Über die charakterlichen Schwächen von Marko Pantelic muss ich nichts mehr schreiben. Da gibt es wohl auch keine zwei Meinungen. Ähnliches würde ich mittlerweile auch für Voronin behaupten, der sich in den letzten Wochen der Saison alles andere als mannschaftsdienlich verhalten hat.

Ich beantworte die Fragen aber auch aus sportlichen Gründen mit Nein. Marko Pantelic hat zwar die letzten Spiele der Saison durchaus ordentlich gespielt. Aber eine konstante Leistung auf wirklich hohem Niveau hat man von ihm lange nicht mehr gesehen. Das mag auch am Trainer liegen, der ihn nicht immer hat spielen lassen. Aber ein wirklich guter Spieler darf sich davon nicht beeindrucken lassen. Voronin hat lange gebraucht, bis er im Spielsystem auch treffsicher wurde. Am Ende lief es dann wieder wie zu Beginn: also eher nicht.

Zumal beide Spieler – auf eine ganz unterschiedliche Art – das Spiel auf sich konzentrieren. Die Mannschaft ist insgesamt zu schwach, als dass sie nicht immer wieder darauf verfallen würde, die Verantwortung des Spiels auf einen der beiden Stürmer abzuladen. Gerade bei Voronin war das deutlich sichtbar, der überall gespielt hat und jeden Ball gefordert hat. Das führte dazu, dass bald nur noch hoch und weit auf den Stürmer gespielt wurde. Das kann nicht im Sinne eines anspruchsvollen Trainers sein.

Meine Einschätzung des sportlichen Werts der beiden Spieler bestätigt sich auch, wenn man auf den Transfermarkt schaut. Bisher gibt es für beide Spieler keine öffentlich sichtbaren Angebote. Ganz vage ist Pantelic beim HSV im Gespräch. Und Voronin ist einer unter vielen, auf der Liste der Gomez-Nachfolger beim VfB. Aber das ist alles mal so ins Blaue geraten. Konkret sieht anders aus. Nach jetzigem Stand wird Voronin ein weiteres Jahr auf der Ersatzbank von Liverpool schmoren und Pantelic wird sich einen Verein in der Kategorie Panathinaikos, Portsmouth oder Real Saragossa suchen.

Denn eines ist offensichtlich: Der persönliche Anspruch an Gehalt und die Wirklichkeit des sportlichen Werts klaffen bei beiden weit auseinander. Sicher haben beide ihre Qualitäten. Das bleibt unbestritten. Aber es gibt wenige Vereine, die erstens bereit sind, soviel Geld für alternde Stars zu bezahlen und ihnen zweitens auch noch eine exponierte Stellung im Team zu gewähren.

Hertha hat sich gegen die Diven-Variante entschieden. Vordergründig, weil kein Geld für eine Weiterbeschäftigung vorhanden ist. Ich hoffe, dass hinter den Kulissen auch die sportlichen und charakterlichen Gründe eine Rolle gespielt haben oder zumindest hätten. Aber das weiß man bei unserer Hertha – allen voran bei Dieter Hoeneß, dem mittlerweile mächtig gealtertem Star – nie so genau…

Foto: Laura Mary

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6 Kommentare

  1. Erstellt am 28. Mai 2009 um 11:24 | Permanent-Link

    “Aber es gibt wenige Vereine, die erstens bereit sind, soviel Geld für alternde Stars zu bezahlen und ihnen zweitens auch noch eine exponierte Stellung im Team zu gewähren.”

    Tja, zumindest einen solchen Verein wüsste ich… :-( Ansonsten würde ich mit der Bewertung der Tatsache, dass beide Stürmer ziehengelassen werden warten, bis sich ihre Nachfolger eingespielt haben. Leider wachsen die Dzekos nicht auf Bäumen und die Aufgabe, für nachvollziehbares Geld einen jungen Stürmer ohne Namen zu holen, der gleichzeitig eine kontinuierlich bessere Leistung verspricht, als Pante und Voronin, ist wahrlich eine Herausforderung. Viel Glück!

  2. Erstellt am 28. Mai 2009 um 14:47 | Permanent-Link

    Ich halte die Entscheidung, zumindest bei Pantelic, für einen der größten Fehler der letzten jahre. Aber auch da bleibt sich die Hertha ja treu. Pante wäre sicher auch zu deutlich geringeren Bezügen, als ursprünglich gefordert, geblieben.
    Killer-Luc hat zugeschlagen und er trägt aus meiner Sicht ganz entscheidenden Anteil am Niedergang der Mannschaft in den letzten beiden Spielen. Und jetzt soll bitteschön er etwas Adäquates aus dem Hut zaubern, um es mit Arne Friedrich zu sagen. Ich bin jedenfalls stocksauer und mir braucht keiner die Situation schön zu reden von wegen Saisonziel erreicht. Das Saisonziel stammte aus einer Zeit, als Hertha nahezu als Absteiger gehandelt wurde. Man muss auch mal die Augen auf machen und neue Situationen erkennen. Schweizer Angsthasentaktik ist da extrem fehl am Platze.

  3. Tanja
    Erstellt am 28. Mai 2009 um 15:11 | Permanent-Link

    Ich hoffe nur, dass sie den “alternden Star” Si – Si – Simunic halten können und das das mit einem neuen Vertrag für Dardai klappt. Wobei ich verstehen könnte, wenn Jo nach England zu nem tollen Verein gehen würde, das England als Fußballspieler ein Traum ist versteh ich zu 100%. Aber es wäre schön, wenn er bliebe!

  4. Tanja
    Erstellt am 28. Mai 2009 um 17:09 | Permanent-Link

    Mit Pal Dardai hats ja schon mal geklappt *freu* :)

  5. Erstellt am 29. Mai 2009 um 09:26 | Permanent-Link

    Die Probleme mit alternden Stars hätte ich als HSV-Fan auch gerne. Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätte Olic einen Vertrag bis zur Rente bekommen – aber mich fragt ja keiner. Schönes Weblog übrigens.

  6. Erstellt am 31. Mai 2009 um 10:48 | Permanent-Link

    Man kann das Gehen der beiden mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Die Erfolge der letzten Zeit kann man sicherlich an Voronin und weiter zurück an Pantelic festmachen. Aber können die diese Leistung nochmals und vor allen Dingen über einen längeren Zeitraum bringen, das ist die entscheidende Frage. Da bin ich mir nicht sicher. Vom mannschaftsdienlichen mal ganz abgesehen

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  2. [...] sammeln konnte. In Bielefeld war nicht nur wegen seiner Tore eine echte Persönlichkeit. Nach den Abgängen von Voronin und Pantelic und dem Transfer von Simunic nach Hoffenheim, besteht in dieser Alters- und Erfahrungsklasse auf [...]

  3. [...] Millionen Euro erwirtschaftet werden muss. In der Folge wurden die Verträge von den Topverdienern Pantelic und Voronin nicht verlängert und der Großverdiener Simunic für 7 Millionen nach Hoffenheim transferiert. Als [...]

  4. [...] sprechen. Denn exzentrische Spieler haben es bei Lucien Favre schwer. Aber nach den Abgängen von Pantelic und Voronin, würde ich einen kleinen Nachwuschs-Exzentriker durchaus zu schätzen wissen. Aber außerdem [...]

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