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Nadine Wrietz – Meine Hertha

Wir werden stark sein müssen. Strapazierbare Nerven sind gefragt. Nur diejenigen, die richtig leiden können, werden die ganz Sache unbeschadet überstehen können.

Hertha BSC wird zur Saisoneröffnungsfeier am 26. Juli einen neuen Hertha-Song präsentieren. Letzte Saison war es noch “Blau und Weiß” zur Melodie der Verdi-Oper “Nabucco”. Und diejenigen, die gedacht haben, dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht wäre oder gehofft hatten, dass es schrecklicher nicht gehen würde, die haben sich getäuscht. Es geht schlimmer. Viel schlimmer sogar noch.

Nadine Wrietz singt “Meine Hertha”. Und die Ohren bluten. Es mag ja sein, dass Nadine Wrietz tatsächlich eine echte Herthanerin ist. Aber mit diesem Song hat sie sich definitiv selbst disqualifiziert. Denn textlich ist die Banalität des Stücks kaum noch zu unterbieten:

Diese Stadt ist unsere Stadt und du bist mein Verein.
Auf mich kannst du zählen. Ich lass dich nie allein.

Egal ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit:
Hertha für dich ist uns kein Weg zu weit…

Ob es regnet oder schneit??!? Ich fasse es nicht! Das steht ungefähr in jeder Vereins-Hymne eines jeden beliebigen Clubs (derzeit 66.800 Treffer bei Google). Gibt es im Internet einen Vereins-Hymnen-Generator, der einem diese einfallslosen Phrasen ausspuckt? Platter geht es wohl kaum…

Aber es bleiben ja noch Musik und Gesang. Ist hier eine Steigerung zu erwarten? Eher nicht.

Als ich Nadine Wrietz das erste Mal “Meine Hertha” singen hörte, hatte ich das Gefühl, hier würde jemand eine Experimental-Musik-Session veranstalten, in der es darum geht, eine gut gefüllte Mausefalle vor dem Hintergrund eines x-beliebigen Schlagers zu intonieren. Es mag ja sein, dass Nadine Wrietz normalerweise ganz gut singen kann. Aber es handelt sich hier um einen Fußball-Song und man stelle sich “Meine Hertha” einmal im Olympiastadion vor! Wenn das Gefiepse über hunderte Lautsprecher zu einem ohrenbetäubenden Crescendo anschwillt, ist garantiert jede Lust auf Fußball dahin. Einzig der Tinnitus ist einem sicher.

Nein, mit “Meine Hertha” von Nadine Wrietz ist niemandem geholfen. Als Herthanerin hat sie dem Verein und den Fans einen Bärendienst erwiesen. Und Hertha BSC hat mal wieder sein unglückliches Händchen mit Vereins-Hymnen unter Beweis gestellt. Es ist doch wirklich zu traurig. Wir werden also stark sein müssen. Sehr stark.

Einen ersten Ausschnitt des Songs gibt es hier zu hören (Warum eigentlich nur einen Ausschnitt? Für diesen Song wird wohl kaum jemand Geld ausgeben… Oder ist der Rest noch grauseliger?).

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9 Kommentare

  1. Tanja*
    Erstellt am 13. Juli 2009 um 09:29 | Permanent-Link

    Na das ist ja wirklich mal wieder ein peinlicher Song. Warum können die nicht einfach mal die Beatsteaks, Peter Fox bzw. Seeed oder ähnliche Künstler gewinnen um mal nen richtig genialen Herthasong einzuspielen.

  2. enrasen
    Erstellt am 13. Juli 2009 um 13:18 | Permanent-Link

    @tanja: weil die geld kosten würden.

  3. Erstellt am 13. Juli 2009 um 13:42 | Permanent-Link

    @enrasen: Sprichst du aus Erfahrung? Also macht die Nadine Wrietz “umsonst”? Und warum ist Hertha nicht bereit, mal etwas in diese Richtung zu investieren? Falls du da nichts konkretes weißt, stelle ich die Frage einfach mal in den Raum…

  4. Tanja*
    Erstellt am 13. Juli 2009 um 14:06 | Permanent-Link

    Außerdem haben die im Stadion doch mal gesagt, das z.B. Peter Fox Hertha Fan ist, vielleicht würde er ja mal nen Song machen, fragen zumindest kostet ja erstmal nichts.Außerdem würde das ja auch Hertha was bringen mal für so nen richtigen genialen Ohrwurmherthasong was zu bezahlen den dann jeder auf CD oder MP3 haben möchte oder nicht?! Könnte etwas Kohle einspielen!
    Ich glaub die Beatsteaks machen das nicht, weil sie nicht so ne Fußballfans sind, soweit ich weiß.

  5. Kathy
    Erstellt am 14. Juli 2009 um 08:20 | Permanent-Link

    Tja, man lernt was man hat erst zu schätzen, wenn man es eben nicht mehr hat.
    Mir wird jetzt klar, wie angenehm eigentlich Blau und Weiß war und ich fühle mich furchtbar, dass ich es das ganze Jahr über nicht ausstehen konnte. Ich muss Abbitte leisten…

    Ich denke, dass man ruhig mal ein wenig Geld für ein ordentliches Lied locker machen könnte. Das hält doch kein Mensch mehr aus! Und ich glaube, dass es da einige respektable Künstler gibt, die das für überschaubare Summen für unsere alte Dame machen würden. Man muss ja nicht gleich nach den Sternen greifen (wobei Peter Fox der absolute Hammer wäre…), aber ich meine mich zu erinnern, dass der Sänger von Ich&Ich letztens gesagt hat, er würde gerne ein Lied für Hertha machen. Das wäre doch schon super. Mir ist eigentlich fast egal, wer.
    Aber, bitte, lasst uns endlich mit diesem peinlichen, stümperhaften Trash in Ruhe!
    Ich flehe euch an!!

  6. orestes
    Erstellt am 14. Juli 2009 um 16:37 | Permanent-Link

    ich fand Blau + Weiss beschämend grässlich, für den Nachfolger finde ich keine Worte, nur soviel: Als identitätsstiftende, vorfreudeerweckende oder nachtönender Klangteppich gänzlich ungeeignet.
    Von oben verordnete Symbolik ist meistens so gelungen wie ein Witz, den ein Vorgesetzter erzählt, lustig ist. Leider passt das “hey, was geht ab…” nur zur vergangenen Überraschungsmeisterschaftskandidaten-Saison.
    Ich fürchte wir müssen auf die Schwarm- Intelligenz und den -Geschmack der Fangemeinschaft vertrauen, die eines Tages die westberliner Eckkneipenästhetik überwinden werden.

  7. Helge
    Erstellt am 21. Juli 2009 um 15:35 | Permanent-Link

    ich dachte dieser Blog waere erkloest von Vorurteilen… Ihr habt eine Zeile aus dem Refrain des neuen Hertha-Songs gelesen und gehoert (genau wie ich) und vernichtet den gesamten Titel. Es handelt sich wohl um eine noch unbekannte Sängering und Hertha-Fan, die soll aber auch Ihre Chance bekommen. Was denkt ihr wie viele Peter Fox hasser es bei den Hertha Fans gibt – das tut er sich den Stress niemals an – schon gar nicht, wenn er lesen sollte wie voreingenommene Fans mit neuen Ideen und Songs umgehen. Und wenn Ihr mich auslacht – mir gefällt die Stimme !

  8. Enno
    Erstellt am 21. Juli 2009 um 18:45 | Permanent-Link

    Also ich pflege meine Vorurteile. Wenn ich etwas anderes behaupten würde, müsste ich wohl lügen. Und eines der Vorurteile bezieht sich mit Sicherheit auf die Stadion-Hymnen von Hertha BSC.

    Ich habe nur den Ausschnitt gehört. Richtig. Aber mir reicht das. Der Song ist in meinen Ohren ein einziger Graus. Und zwar aus den genannten Gründen. Und ich zitieren ja durchaus schon den Refrain. Und der strotzt nur so vor Einfältigkeit. Und du wirst mir kaum widersprechen können, wenn ich sage, dass bei einer Stadion-Hymne der Refrain das zentrale Kriterium ist. Wenn ich den schlecht finde, ist der Song nicht zu retten. Insofern handelt es sich um ein bestätigtes Vorurteil.

    Aber du kannst das natürlich anders sehen. Du wirst bestimmt noch viele andere treffen, denen der Song gefällt. Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Deswegen habe ich auch überhaupt kein Problem damit, wenn du da anderer Meinung bist. Nur muss ich dir halt widersprechen, wenn du behauptest, dass der Ausschnitt nicht reichen würde, um sich ein Urteil zu bilden. Schließlich hat er bei dir ja auch ausgereicht, um dich im positiven Sinne zu überzeugen.

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  9. Fani
    Erstellt am 28. Juli 2009 um 12:08 | Permanent-Link

    Ich finde den song geil! er hat gänsehaut feeling

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