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POLYVALENZ und virale Zahlenspiele

Hertha
Foto: dev null

Die Blogger-Pause ist beendet. Die Sommerpause ist beendet. Und auch die letzten Zweifel haben gestern ein Ende gefunden. Aus. Ende. Vorbei.

Denn mit Hertha geht es wieder vorwärts, aufwärts und die Meisterfeier findet bei mir auf dem Balkon statt. Noch irgendwelche Fragen? Na, vielleicht die eine oder andere, nicht wahr?Es ist ja nicht so, dass die Saison nach dem ersten Spieltag schon entschieden wäre. Nein, auch dieses Fußball-Jahr werden wir damit rechnen müssen, dass sich in der Tabelle noch einiges tut. Aber unsere Hertha ist nun schon dort, wo sie Tabellen-mäßig hingehört. Auch wenn einige da auf Grund von Vorbereitungsspielen etwas anderes berechnet haben. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen! Aber wer könnte der Überzeugungskraft von Zahlen widersprechen? Das Hertha-Bashing ist manchmal noch auf Semantik gestützt, was jedoch an anderer Stelle z.B. die Spreeblicker nicht davon abhält, zu zeigen, dass sie keinen Durchblick haben. Denn Hertha gehört in die Bundesliga, lieber Malte! Mindestens Platz sieben ist dieses Jahr auf drin.

Wer nach dem Spiel gegen Frankfurt noch Zweifel haben sollte, der hat das Spiel nicht gesehen. Kaugummi-Fußball vom Feinsten, kann ich da nur noch einmal sagen. Endlich sieht man das System-Favre: POLYVALENZ!
Was wurde in der letzten Saison nicht schon über Favres Lieblingsvokabel gelacht. Mit diesem Wort ist jedoch viel gesagt, auch wenn es ungemein schwer ist, mit mehreren Wörtern zu beschreiben, wie der neue Stil der Hertha aussieht. Ich habe mir das Spiel heute morgen erst auf HerthaTV anschauen können, war dafür aber voll bei der Sache und von dieser wiederum gänzlich überzeugt. Zeitweise überkam mich das Gefühl, dass Hertha zwei oder drei Spieler mehr aufgeboten hatte als Frankfurt. Doch auch nach mehrmaligem Zählen war klar, dass hier elf gegen elf spielten. Obwohl das nicht so aussah. Zahlen sind sowieso so eine Sache. Denn mit einer starrer Arithmetik, also klassischen Zahlen-Kombinationen, ist die Spielweise nicht mehr zu beschreiben. Auf Inspiration von Marxelinho muss man schon ein virales Zahlenspiel aufziehen: ein 5-1-1-2-1 (Verteidigung), bzw. 3-1-3-2-1 (Umschalten und Konter), bzw. 3-1-2-4 (Sturm, Ballbsesitz) war abwechselnd zu beobachten. Das führte dazu, dass immer dort, wo der Ball geführt wurde, eine massive Überzahl, bzw. Präsenz der Hertha herrschte und Frankfurt nach und nach den Faden verlor, bis die SGE einsah, dass sie gegen Hertha keinen Stich machen würde. Sie ist Jungfrau geblieben. Und das mit Ansage, wenn man sich die ersten 15 Minuten des Spiels noch einmal vor Augen führt. Trotz Abstimmungsproblemen in der Offensive war Hertha auf fremden Platz die spielbestimmende Mannschaft, was zwei große Torchancen dokumentierten.
Insgesamt spricht das Auftreten der Berliner nicht nur für eine hervorragende Physis, sondern auch für eine in Deutschland bisher noch nicht auf diese Weise umgesetzte Taktik. Wenn ich die neue Hertha sehe (ja, das ist ernst gemeint!), dann sehe ich einen Fußball, den vorher nur Liverpool oder ManU spielten. Gut, von der absoluten Qualität ist die Mannschaft noch entfernt, was nicht zuletzt an den Spielern selbst liebt, aber die Taktik und ihre Umsetzung ist das fortschrittlichste, was man derzeit in der Bundesliga sehen kann: POLYVALENZ, um es mit einem Wort zu sagen. Die Spieler sind nicht mehr in ein enges, vergleichsweise festes Korsett gezwungen, sondern wuseln, kreiseln, wechseln und vagabundieren scheinbar chaotisch, trotzdem aber einem undurchschaubaren Muster folgend, über den Platz. Und permanent ist jemand frei oder es gibt eine Situation in der Überzahl geschaffen wurde. Das ist höchste Fußball-Kunst, die noch vielen anderen Mannschaften Sorgen bereiten wird. Da bin ich mir sicher.

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6 Kommentare

  1. spreemaradona
    Erstellt am 19. August 2008 um 12:20 | Permanent-Link

    Huiuiui… bei aller (geteilter) Begeisterung über einen souveränen Auswärtssieg muss ich aber im Nachhinein doch feststellen, dass das kein Fussball vom anderen Stern war. Dafür hat vor allem unser guter Patty leider zuviele Eberts gebaut. Ich denke wir können uns auf eine sehr wechselhafte Saison einstellen. Da werden sich spielerisch Licht und Schatten abwechseln. Positiv hat mich besonders überrascht, dass Favre bei einer 2:0 Führung Hartmann für Cicero gebracht hat.

  2. Erstellt am 19. August 2008 um 14:30 | Permanent-Link

    “Ich denke wir können uns auf eine sehr wechselhafte Saison einstellen. Da werden sich spielerisch Licht und Schatten abwechseln”
    Also bleibt alles beim Alten? ;-)

  3. Easyfunk
    Erstellt am 20. August 2008 um 12:44 | Permanent-Link

    Ja, gut. Der Ebert. Der hat die Kampfsau gemimt und dabei natürlich einiges überhastet. Aber sein Einsatz war in meinem Augen ganz hervorragend.
    Und insgesamt ist das noch kein Fußball vom anderen Stern. Denn dann hätte Hertha 6:0 gewinnen müssen. Die Spieler sind eben oftmals nicht so gut, wie z.B. bei ManU, Arsenal oder Liverpool. Da sind wir uns, denke ich, einig. Aber die taktische Spielanlage und ihre bisweilen sehr gute Umsetzung hat mich nachhaltig beeindruckt. Und sowas habe ich bisher tatsächlich noch nicht in der Bundesliga gesehen. Der HSV von Jol kommt dem vielleicht noch am Nähsten.

    Die Frage, die sich stellt, ist jedoch, ob die Mannschaft diese Leistung tatsächlich konstant über die Saison abrufen kann. Wenn ja, dann dürfen wir einiges erwarten. Ich jedenfalls bin da /zweck-)optimistich!

  4. Erstellt am 20. August 2008 um 17:34 | Permanent-Link

    Absolut geniale Seite!
    Hab Euch eben gebookmarkt und komme garantiert wieder…

  5. Erstellt am 25. Oktober 2008 um 12:33 | Permanent-Link

    Foto: gebbe Ich bin skeptisch. Oder verunsichert. Vielleicht auch ängstlich. Ich traue dem Braten nicht. Da ist irgendwas im Busch. Es wird zu einer Entscheidung kommen. Nur ist überhaupt nicht absehbar was entschieden wird und wie entschieden wird. Und v

  6. Erstellt am 29. November 2008 um 12:19 | Permanent-Link

    Piep Piep Piep, watt ham wa uns alle wieder lieb. Das war mein spontanes Resümee nach dem gestrigen Spiel unserer Hertha gegen den 1.FC Köln. Und AUSGERECHNET Pantelic schießt das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg, in einem Spiel, das viele, die der Hertha n

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