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Warum Hertha nie bewundert wird

Hertha eröffnet den 18. Spieltag und so kommt es, dass Sportjournalisten gar nicht drum herum kommen, ein paar Zeilen über den (Maus)grau-weissen Club aus der Haupstadt zu schreiben. Bei einer anderen Tabellenkonstellation hätte man sich den Platz vielleicht noch für das großartige Wunder von Hoffenheim sparen können, aber wenn es um die Tabellenführung geht, versteht der Chefredakteur keinen Spaß. Das Thema wird dem unliebsamsten Redakteur aufgebrummt. Es geht schließlich um Hertha und nicht begeisternden Hoffenheim-Fussball.

Mühevoll werden Fakten zusammengetragen, die trotz der erfolgreichen Saison doch noch irgendwie zum altbekannten „Hertha-Bild“ der Öffentlichkeit passen. Umdenken? Fehlanzeige!

Hier ein paar Beispiele:

Friedhelm Funkel krönte nach der Niederlage Hertha zum „Meister der Effektivität“

Ironischerweise verschoss Cicero in diesem Spiel einen Elfmeter und Raffael vergab eine hochkarätige Chance kläglich. Doch dieser Umstand scheint nicht weiter zu Interessieren. Zitate helfen dabei, die eigene Meinung durch die Bemerkungen anderer zu stützen und glaubhafter zu machen. Dieses Zitat geistert daher wo man auch hinguckt durch die Medienlandschaft. In der Tageszeitung „Neues Deutschland“ maustertes sich das Funkel-Zitat sogar in die Titelzeile.

Mannschaft der knappen Siege: Hertha hat schon acht Spiele mit nur einem Unterschied gewonnen
Wolfsburg , Dortmund, Schalke 04 und Bremen wären froh, wenn sie überhaupt acht Spiele gewonnen hätten! Es ist schlau Kaugummifussball zu spielen, wenn man nicht das nötige Kleingeld für hochkarätiges Spielermaterial zur Verfügung hat. Aus den vorhandenen Voraussetzungen das Optimum herauszuholen ist der Wunschtraum eines jeden Trainers. Wenn dabei keine Kantersiege herausspringen, scheinen sie weniger Wert zu sein. Der erbrachen Leistung wird nicht das Potenzial, sondern viele –vor allem möglichst schöne- Tore als Maßstab zugrunde gelegt.

Hertha ist langweilig
Um diese These zu stützen, werden immer wieder gerne die Zuschauerzahlen genannt. Ausgerechnet diejenigen, die nicht müde werden, über das nicht-ausverkaufte Olympiastadion zu schreiben tragen auch dazu bei, dass es so „leer“ ist, wie es ist. Sicherlich gibt es viele Faktoren, die Einfluss auf das „Zuschauerproblem“ haben, aber fest steht, dass Leute wie Johannes Kopp von der taz dazu ihren Anteil daran haben. Der Hund beisst sich in den eigenen Schwanz.
Zum Thema Johannes Knopp gibt es noch was zu sagen.

In seinem heutigen Artikel „Das Gift der Euphorie“ hat er als Zeilenfüller ein Bemerkenswertes Statement abgegeben: „Für die Rückrunde hat der Verein wegen der vielen Verletzten 1,5 Millionen Euro für zwei neue Spieler bereitgestellt. In dieser Preisklasse schaut sich die Konkurrenz auf den vorderen Plätzen erst gar nicht um.“
Wer sich mit der Materie befasst hat, sollte wissen, dass der Preis eines Spielers nicht unbedingt etwas über die Qualität zu sagen hat. Stammspieler Maximilian Nicu (300.000 Euro) ist da sicherlich ein Paradebeispiel. Die Unattaktivität einer Mannschaft auf die Wintereinkäufe zu beziehen erscheint mir doch schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich deute ihn als kläglichen Versuch noch etwas negatives zu berichten.

Ich habe langsam den Eindruck, dass es für Hertha unmöglich ist bundesweite Anerkennung zu erlangen. Legt Hertha zur Winterpause 10 Mio. auf den Tisch, wird dem Verein verantwortungsloses Handeln vorgeworfen. Wenn nur 1,5 Mio. (5 Nicus) investiert werden, ist es eine Schwäche. Spielt Hertha erfolgreich, sind die Siege zu knapp, das Stadion zu leer und das Spiel zu unspektakulär. Auf meiner Arbeit wurde in der letzten Saison oft über Hertha hergezogen. Seitdem es rund läuft, ist Fussball auf einmal kein Thema mehr. Doch ich werde mich hüten ihnen die jüngsten Erfolge unter die Nase zu reiben, weil ich genau weiss, dass Platz 2 nicht zu halten ist und der Einbruch irgendwann unweigerlich kommen wird. Pünktlich zu den ersten Niederlagen werden sie alle wieder aus ihren Löchern kommen und sagen „hab ichs doch gewusst“. Und sie sollen Recht haben…

Das ganze ist mittlerweile ein ewiger Kampf, bei dem nur einer verlieren kann: Ich

PS: Falls ihr euch über meinen komsichen Schreibstil wundert: Nein ich bin nicht Easyfunk. :)

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12 Kommentare

  1. spreekicker
    Erstellt am 6. Februar 2009 um 22:57 | Permanent-Link

    dem schmierfinken von der taz, sollte man auch noch stecken, dass es vielleicht auch recht symphatisch ist, mit wenige geld etwas aufzubauen, naja vor lauter vielfliegerei und gehaltserhöhungen der eigenen klientel tick dort in der redaktion wohl langsam die uhr anders.
    in sachen steuern stehen die eh schon näher an den hoppschen positionen, sollen sie doch ihr retortenbaby streicheln.
    es steckt der wurm der limitierten auffassungsgabe und beschränkten einerleimaßmessens und der verwerchselung zwischen minderwertigkomplex bedingter eigener vorurteilsbehafteter subjekttiver meinung und einer behaubteten objektivität.
    es gäbe ja durchaus argumente, welche man zumindest aus einer gewissen position heraus nachvollziehen könnte, aber selbst diese rauszufinden ist den geblendeten herrschaften zu mühselig.
    sie sind einfach unfähig sich ernsthaft mit dem verein zu beschäftigen und zwar aus einem grund, weil sie sich nicht eingestehen wollen, was sie seit jahren für einen scheiß schreiben und daher palavern. es sind geistig kleinste kleinkinder mit dem körper und der kopfgröße eines erwachsenen. sie werden auch immer sagen “der hat aber angefangen” oder “das ist meins, gib es her”.

    positive aspekte (wenig geld und erfolg, schuldenabbau, jugendarbeit, zuschauer aus ost und west, etc) werden notorisch übersehen.

    und eins sei denen noch gesagt: berlin war zweigeteilt und hertha halt ein westberlinerclub und ja wir haben uns nicht das unionlabel gekauft oder sonst was, nur um über gefakte tradition mehr fans zu haben. die zweiteilung hat hertha eben in der fanbindung erheblich gestört, was ja auch nicht schlimm ist, es ist aber historischer fakt! der zwangsabstieg war somit die letzte harte strafe die gegen eine bl-verein ausgesprochen wurde. hierunter litt dr verein ewigkeiten, und die zweitklassikkeit erhöhte auch nicht das fanaufkommen. was haben die bayern nach ihrem geheimen fernsehvertrag für eine strafe bekommen? dem tazschen subjekt, wenn es mal wieder über die bayern laudiert muß dies immer wieder verdrängen, immer wieder und wieder und wieder. die schalker schulden auch immer wieder und wieder, die leverkusne jährliche finanzspritze ebenfalls vergessen, immer wie, immer wieder, die hoppschen millionen natürlich ohnehin, immer wieder und wieder, den quasikonkurs dortmunds sowieso, und und und.
    ach was rege ich mich eigentlich auf der junge ist halt nicht mehr ganz beieinander, was solls.

  2. Konnopke
    Erstellt am 6. Februar 2009 um 23:59 | Permanent-Link

    Ich fand den TAZ-Artikel noch passabel, da ich schon bei der Überschrift einen sinnlosen Totalverriss erwartet habe, aber nunja.

    Bis auf Philip Köster geht mir die Sportjournalie eh am Allerwertesten vorbei…

    Zum Aufmuntern:

    http://www.11freunde.de/bundesligen/117609/bemueht_aber_gluecklos

    Wenigstens einer ist mit uns. :)

  3. Erstellt am 7. Februar 2009 um 11:06 | Permanent-Link

    Felix, du schreibst mir aus dem Herzen. Es ist unfassbar, wie über Hertha berichtet wird. Ich wäre für einen Presseboykott!

    Sehr interessant finde ich die Rekonstruktion des Funkel-Zitats. Es wird nicht mehr tot zu kriegen sein.

    @Konnopke: Köster sehe ich ja sehr kritisch, aber er scheint – zumindest was Hertha angeht – endlich auf die richtige Spur gefunden zu haben. Typischer Erfolgsfan, würde ich meinen…

  4. Erstellt am 7. Februar 2009 um 11:07 | Permanent-Link

    Meinen Bericht zum Spiel gibt es erst Montag, ich bin jetzt unterwegs…

  5. spreekicker
    Erstellt am 7. Februar 2009 um 11:12 | Permanent-Link

    …ups, habe den artikel nicht gelesen, sondern nur über das zitat aus dem text geärgert.
    köster ist ja lustigerweise bielefeldfan (ich hoffe ich entsinne mich richtg), ein bielefeldfan, der es im sportjournalismus recht weit nach oben geschafft hat, ein glück dass er gar nicht anders kann.

  6. spreekicker
    Erstellt am 7. Februar 2009 um 11:14 | Permanent-Link

    da haben sich drei posts zeitlich überschnitten.

  7. streiflicht
    Erstellt am 8. Februar 2009 um 13:35 | Permanent-Link

    Du sprichst mir aus der Seele!

    Und gleich geht`s weiter: Bei der heutigen Doppelpass-Sendung verlas Mr. Wontorra am Ende eine Spendenliste, u.a. waren Hertha-BSC-Fans dabei. Sein Kommentar dazu: “…dass es die überhaupt gibt, wundert mich eigentlich…!”

  8. Erstellt am 9. Februar 2009 um 18:37 | Permanent-Link

    Dass es den wunderlichen Wontorra immer noch im Fernsehen gibt, sollte bei ihm eigentlich zu massiven Selbstzweifeln führen. Aber der muss so hohl sein, dass er das gar nicht mehr mitbekommt. Quasi eine alters-demente Narrenfreiheit, gepaart mit kindlich-naivem Leichtsinn, den er nie losgeworden ist.

  9. Erstellt am 10. Februar 2009 um 09:09 | Permanent-Link

    Ach wer schaut schon Unterschichtenfernsehen… :D

  10. Erstellt am 10. Februar 2009 um 12:28 | Permanent-Link

    Angeblich ja niemand!

  11. streiflicht
    Erstellt am 10. Februar 2009 um 17:44 | Permanent-Link

    Aber genau das ist der Punkt! Es wird geguckt und nicht nur von der Unterschicht. Sie ist zu einer Art Meinungsmacher geworden; ob uns das nun gefällt oder nicht.
    DSF-Doppelpass mit unserem geliebten Herrn W. ist hier durch Printmedien in ihren Kommentaren über Hertha beliebig ersetzbar. Journalisten (und angebliche) vernachlässigen ihre Objektivität. Es wird zu viel Schwachsinn über unsere alte Dame verbreitet, auch in den sogenannten seriösen und überregionalen Tageszeitungen.
    So wird es schwierig mit ihrer Teinterfrischung.

  12. joachim
    Erstellt am 21. Februar 2009 um 09:42 | Permanent-Link

    Schon wieder wird unsere Hertha ins schlechte Licht gerückt.
    Unmöglich!

    www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/oben-hui-unten-pfui/

4 Trackbacks

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  2. [...] ist wohl das Kernproblem von Teenagern und auch von Hertha BSC. Hierin liegt wohl auch der Grund, warum Hertha nie bewundert wird. Wer hat schon Anerkennung für diesen Aufmerksamkeits-Krampf [...]

  3. [...] Es hat sich einfach etwas geändert in der Wahrnehmung von Hertha BSC. Und damit meine ich erst einmal nur die Fans. Hertha wird wieder etwas zugetraut. Sei es die Forderung, dass jetzt auch verbal um den Titel mitgespielt werden soll oder der Genuss des lange nicht erreichten Derby-Siegs. Hertha wird endlich bewundert. [...]

  4. [...] um die Geschehnisse des Spiels nachzuvollziehen, der wird wieder einiges über Glück und Effizienz lesen dürfen. Aber lasst euch von diesen Vereinfachungen nicht [...]

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