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Hertha produziert einen eigenen Imagefilm

…und zeigt, dass auch dieser Versuch des Image-Aufbaus daneben geht. Nach der Image-Kampagne “Aus Berlin. Für Berlin.” wird nun also ein Video-Clip nachgelegt. Wollen sie damit etwa Chermiti oder Djordjevic locken?
Da versuchen sich die Macher in einer Dramaturgie und das einzige was ihnen einfällt ist der Zusammenschnitt einiger Spielszenen garniert von Robbie Wiliams’ let me entertain you! Wie erbärmlich! Das bekommen die meisten Amateur-Filmer/Schneider/Youtube-Uploader besser hin.Der zeitweilig eingeblendete Kommentar eines Spiels wirkt deplatziert. Die einleitende Musik passt überhaupt nicht zum Rest, der vollzogene Bruch haut sogar die Oma aus’m Wedding aus den Latschen. Die eingangs eingefangenen Bilder wirken trüber, aber vor allem emotionsloser als die Handy-Videos von Rene, Ronny und Jessy, die man auf den einschlägigen Portalen zu sehen bekommt.
Abgeschlossen wird das Video dann mit einem ebenso abrupten, wie dramaturgisch schlecht umgesetzten Schnitt zum Choral der Kurve mit nur nach hause gehen wir nicht. Ist ja schön und gut, aber erstens vollkommen sinnfrei hinten an geschnitten und dann auch noch so verkürzt, dass in dem Moment, wo man denken könnte: “Hach, wie schön!” das Video schon vorbei ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass auch dieses Produkt der Marketing-Abteilung von Hertha BSC Berlin genau das aussagt, was der Verein für die meisten in dieser Republik darstellt: Ein unentschlossener Verein mit einer Menge Potential, der aber von sich selbst nicht weiß, was er für ein Bild abgeben soll. Also wird kurzerhand alles irgendwie zusammengewürfelt, drei mal kräftig geschüttelt und mit dem Stempel “typisch Berlin” versehen in der Hoffnung, dass alle schon glauben werden, dass es sich hier um ein erstklassiges Produkt handelt, nur weil der Name der Hauptstadt drauf steht. Furchtbar! Aber mach euch selbst ein Bild:
Update: Der Film ist kein Produkt der Marketingabteilung, sondern wurde von einem einzigen Praktikanten bei HerthaTV realisiert! Das relativiert die Einschätzung natürlich enorm. Bitte beachtet hierzu den Kommentar von Mathias und meine Antwort darauf.

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10 Kommentare

  1. Joshtree
    Erstellt am 29. April 2008 um 11:02 | Permanent-Link

    Na ja, passt in mein Bild von der Hertha! Ist schon komisch, wenn einem als gebürtigen Berliner zum Heimatverein nur einfällt: Langeweile, Fremdschämen, Frank Zander!

    Das ist Schwanensee am Anfang, oder? WARUM?
    Finde nur ich die Spielszenen langweilig? Oder ist das ein gewollter ironischer Bruch mit der unsäglichen Musik?

    Na ja, der Clip hat so ungefähr das Niveau., das der Dieter für weltmännisch hält.

  2. Erstellt am 29. April 2008 um 11:24 | Permanent-Link

    Du sagst es…

    Schwanensee! Ha, mich dünkte es die ganze Zeit, was das denn für eine Musik zu Beginn sei. Es kam mir bekannt vor, mir fiel der Name aber partout nicht ein. Danke für den Hinweis.
    Denn am meisten irritierte mich, dass es nur so klang als ob, aber nicht war als sei es tatsächlich das Original. Es ist nur ein billiger Abklatsch des Schwanensee. Für das Original hat es nicht gereicht.

  3. Mathias Geck
    Erstellt am 29. April 2008 um 20:16 | Permanent-Link

    So Leute, nachdem ich bedauerlicherweise die üblen Verrisse über dieses Video lesen musste, sehe ich mich in der Pflicht, hier einiges dazu zu sagen:
    dieser Film ist k e i n offizieller Imagefilm von Hertha; deshalb steht er auch nicht unter dieser Bezeichnung auf der offiziellen Seite – auch der YouTube-Account ist offensichtlich nicht offiziell von Hertha. Er ist nicht von einer anonymen, gesichtslosen Marketing-Abteilung gemacht worden, sondern genau von einer Person – und zwar derjenigen, die ihre gesamte Energie und auch Freizeit in den letzten Monaten in HerthaTV investiert hat – mein Komilitone, Kumpel und derzeitiger Hertha-Praktikant Andreas. Bevor er sein Praktikum bei Hertha begonnen hat, bestand HerthaTV aus nicht mehr als ein paar Video-Schnipseln. Seit einiger Zeit finden sich nun bis zu vier neue Beiträge pro Woche auf der Seite. Jeder, der sich ernsthaft mit Videoproduktionen befasst hat, weiß, wie viele Stunden ein gesamtes Team an so einer Menge sitzt. Wie viel das für eine einzelne Person ist, habe ich selbst mitbekommen: unzählige Nachtschichten, auch mal über zwei Tage ohne Schlaf, praktisch kompletter Verzicht auf die Freizeit…alles war drin und zwar aus Eigeninitiative, fast ohne Lohn (selbst niemand bei Hertha hat um so viel gebeten; Andi hat das definitiv aus Spaß und Dienst an den Fans gemacht!).

    Den “Imagefilm” hat Andi noch zusätzlich erstellt, offizieller Auftrag: eine kleine Einstimmung, intern, für die Vorstellung der neuen Trikots, in Bildern.

    Und für die Arbeit einer Person ist das Ergebnis verdammt gut geworden! Okay, die Musikschnitte sind zugegebenermaßen etwas ruppig aber der Bildschnitt liegt auf einem sehr hohen Niveau; wenn das von jedem YouTube-Nutzer im ALLEINGANG überboten werden kann (ich meine: Kameramann -klar, bis auf die Spielszenen, die liefert Premiere an-, Redakteur, Cutter, Grafiker) – naja, das möchte ich gerne sehen – es werden sehr, sehr wenige sein, die das schaffen.
    Und weil’s ein Clip ist, an dem auch andere Gefallen finden könnten (und andere haben dann doch ihren Spaß dran, siehe die Kommentare), steht er nun dort einfach mal auf YouTube.

    Zum Vergleich:
    ich habe ein Praktikum in einer der größten Werbeproduktionsfirmen D’s hinter mir. Der übliche Ablauf für eine Produktion einer Kampagne sieht folgendermaßen aus:
    -Werbeagentur (ca. 10 Kreative) arbeitet die Idee aus
    -Produktionsfirma (ca. 10 Leute an einem Projekt) leitet Castings, engagiert Regisseure, Kameraleute etc.
    -Filmcrew (Regie, Regie-Assi, Kamera, 1. und 2. Kamera-Assi, Oberbeleuchter, ca. 5 weitere Beleuchter, Bühne, Maske, Garderobe, etc. – insgesamt rund 40 Leute) führt Filmarbeiten durch
    -Postproduktion (1-2 Grafiker, Cutter, Toncutter, Musiker, weitere Techniker) erstellt das Endergebnis.
    Dabei kommt dann eben ein makelloses Ergebnis zustande (öfters auch mal ein dementsprechend charakterloses) und zwar in ca. 3-6 Wochen.

    Das Video hier ist in zwei Tagen (zwischen den HerthaTV-Beiträgen) entstanden und zwar alleine durch eine Person. Sehr schade, dass es nun auf’s übelste verrissen wird; das ist eigentlich immer die Kritik, vor der man sich insgeheim fürchtet; erst recht schmerzlich, wenn man so etwas aus eigener Motivation und freien Stücken hergestellt hat.

  4. Erstellt am 30. April 2008 um 10:22 | Permanent-Link

    Hallo Mathias,

    vielen Dank für die aufklärenden Worte und auch für deine berechtigte Kritik an unserer Kritik. Meine Sicht auf den Film und seine Bewertung haben sich dadurch erheblich relativiert.
    Und das letzte, was ich möchte, ist das freiwillige Engagement von Fans zerreden. Hiermit möchte ich mich dafür entschuldigen. Ich möchte aber sagen, dass es überhaupt nicht ersichtlich war, dass dieser Film “zwischendurch” ohne offiziellen Auftrag entstanden ist. Zumal am Ende das offizielle Logo erscheint. Damit ist es nun mal ein Produkt, das irgednwie offiziell abgesegnet worden sein muss. Vielleicht nicht zur Veröffentlichung bei youtube, aber immerhin auf Hertha-TV.
    Und du hast Recht: In solch einem Film steckt viel Arbeit, auch wenn ich selbst keine Erfahrung in der Produktion von Filmen habe. Du machst es aber recht deutlich, was es heißt so viel Zeit zu investieren und solch einen Clip eigenständig zu produzieren.
    Der Filmschnitt der Spielbilder ist tatsächlich sehr sehenswert, die inhaltliche Kritik, die ich hier geäußert habe, bleibt aber bestehen. Das muss auch erlaubt sein. Denn ohne diese Kritik wird sich dein Kumpel ja auch nicht weiterentwickeln können. Dass der Film aber nur aus einer Hand kommt und Hertha eben keine ganze Merketing- und Produktions-Abteilung dafür engagiert hat, relativiert die Einordnung der Leistung.

    Abschließend möchte ich sagen: Die genannte Kritik bleibt, aber dafür, dass das eine One-Man-Produktion ist: Hut ab! Und weiter so!

  5. Carsten
    Erstellt am 30. April 2008 um 11:59 | Permanent-Link

    Über Aufmachung, Schnitte und vorallem die Musik am Anfang kann man diskutieren!
    Die Spielszenen und die darin enthaltene Dynamik sind für mich, vor allem vor dem trostlosen Spielen in der letzten Zeit, ein Zeichen dafür, dass Hertha doch Spaß machen kann.
    Bei mir hat das Filmchen sein Werk getan. Ich fühle mich besser!
    Und als YouTube Film ist das allemal sehr gut gelungen.
    Wäre allerdings vielleicht besser gewesen im Film zu erwähnen, dass er kein offizieller Film ist, dann bekommt das ganze eine andere
    Bedeutung.
    Danke für die Mühe

  6. Mathias Geck
    Erstellt am 30. April 2008 um 20:04 | Permanent-Link

    Danke für die coolen und vernünftigen Antworten!
    Logisch, mir ist natürlich klar, welche Maßstäbe hier mißverständlich an das Filmchen angelegt wurden – und da der Film auch unter “Imagefilm” auf HerthaTV steht (wusste ich nicht einmal), ist das auch gar nicht weiter verwerflich.
    Die Kritik ist im Kern gerechtfertigt; “Schwanensee” am Anfang war selbst nicht wirklich mein Geschmack, “Let Me Entertain You”…ja, funktioniert auf dynamische Bilder eigentlich immer, ist aber mitlerweile ziemlich abgenutzt und plakativ.
    Ansonsten kann ich nur ermuntern, weiter den “großen” PR-Kampagnen kritisch gegenüberzutreten. Klar, rein handwerklich gut gemacht sind die Ergebnisse immer (das ist ja auch das Mindeste, was man bei den investierten Geldern erwarten kann). Die Ergebnisse sind auch teilweise wirklich gut und innovativ; oft genug werden aber Ideen mit immensem Aufwand umgesetzt, die an den Haaren herbeigezogen sind und nicht einmal ein Viertel des Preises wert gewesen wären.

    Also denn mal in der Hoffnung, dass die Hertha demnächst wirklich mal ihren eigenen Charme findet, der auf mehr basiert, als dass ein paar Kilometer neben dem Olympiastadion der Bundestag steht ;) …viele Grüße,
    Mathias

  7. Erstellt am 1. Mai 2008 um 12:44 | Permanent-Link

    Ja, vielleicht sollten wir einfach mal die Championsleague gewinnen ;-)

  8. Erstellt am 3. Mai 2008 um 07:51 | Permanent-Link

    Gojko Kacar wird ja immer mehr zu meinem Lieblingsspieler unserer Hertha. Das hier zu sehende Interview bestätigt meine ersten Eindrücke. Es sind zwar nur die üblich Phrasen, das liegt aber vor allem auch an den üblichen Fragen. Trotzdem macht er einen se

  9. Sebastian
    Erstellt am 31. Juli 2008 um 09:30 | Permanent-Link
  10. Erstellt am 3. Dezember 2008 um 12:24 | Permanent-Link

    Langsam fängt’s an zu kribbeln. Es werden knapp 70.000 Zuschauer in das Olympiastadion kommen und die ARD rechnet mit einer Einschaltquote von fünf Millionen! Die Voraussetzungen das bundesweite Image der Hertha aufzupolieren könnten nicht besser sein. Do

Ein Trackback

  1. [...] zwar stellt er fest, dass das nicht dazu gehört. In keinster Weise. Selbst wenn man dieses oder jenes schon erlebt hat, ist das also mal gar überhaupt nicht vorstellbar. Wirklich nicht. [...]

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