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Das Chaperon-System für die Bundesliga

Lange haben wir nichts mehr gehört von den aktuellsten Anti-Doping-Bestrebungen des DFB und der Bundesliga. Mitte März gab der DFB als Reaktion auf den Doping-Fall in Hoffenheim bekannt, ein Chaperon-System in der Bundesliga einführen zu wollen.

Eine unabhängige Person (der “Chaperon”) informiert die Sportler über die abzugebende Probe, begleitet sie bis in den Doping-Kontrollraum. Durch die Begleitperson soll vermieden werden, dass Manipulationen durch die Spieler vorgenommen werden können.

Soweit die Theorie des Chaperon-Systems. Eine durchaus zu begrüßende Maßnahme. Allerdings wurde das Vorgehen bisher in keiner Weise konkretisiert. Letztlich hat der DFB noch gar nicht verbindlich entschieden, dass das System überhaupt eingeführt werden wird. Mehr als die Absichtserklärungen aus dem Frühjahr gibt es nicht. Die Entscheidung, ob und wie das Chaperon-System eingeführt wird, fällt in der Sitzung des DFB-Präsidiums am 12. Juni 2009.

Ich gehe mal davon aus, dass sich der DFB es nicht erlauben kann, einen Rückzieher zu machen. Dafür war die Absichtserklärung deutlich zu offensiv. Gehen wir also davon aus, dass das Chaperon-System wie angekündigt zur kommenden Saison zum Einsatz kommt. Dann stellen sich mir drei entscheidende Fragen für die konkrete Umsetzung:

  1. Aus welchem Personenkreis werden die Chaperons rekrutiert? Welche Einstellungskriterien gibt es, welche Ausschlusskriterien werden definiert?
  2. Wie kann der DFB die Unabhängigkeit der Chaperons garantieren? Gibt es eine Bezahlung (wenn ja, wer zahlt?) oder wird der Chaperon ehrenamtlich tätig? Wer kommt für den logistischen Aufwand (Anreise, Verpflegung, etc.) auf?
  3. Gibt es eine Schulung, einen Lehrgang oder ähnliches? Wer führt sie durch?

Ich bin gespannt, wie diese Fragen beantwortet werden. Denn in der Art und Weise wie der DFB die Chaperons rekrutiert und materiell bindet/entschädigt, entscheidet sich maßgeblich, wie unabhängig die Chaperons ihrer Arbeit nachgehen können. Die dritte Frage zielt auf den Umstand, dass man Personen ja nicht “einfach so” auf Fußballer loslassen kann. Deshalb müssen sie auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Aber auch hier kann bereits Einfluss auf die Unabhängigkeit der Chaperons geübt werden, wenn bei den Schulungen zu sehr darauf geachtet wird, die Chaperons auf die Linie des DFB zu bringen. Am 12. Juni werden wir hoffentlich erfahren, wie der DFB sich das vorstellt.

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5 Kommentare

  1. Erstellt am 7. Juni 2009 um 13:05 | Permanent-Link

    alles andere als eine beauftragung der nada mit der durchführung des chaperon-systems würde mir merkwürdig vorkommen. also der dfb beauftragt die nada oder eine andere organisation und bezahlt diese ohne einfluss auf die auswahl und die ausbildung der chaperons zu nehmen. gespannt bin ich auch, wie das dann tatsächlich beschlossen wird.

  2. Konnopke
    Erstellt am 19. Juli 2009 um 04:20 | Permanent-Link

    Was ist draus geworden?

  3. Felix
    Erstellt am 19. Juli 2009 um 11:46 | Permanent-Link

    Sachmal bist du eigentlich dieser “icke bin der Konnopke von die Morgenpost mit die Kolumne”? Das frage ich mich jedes mal wenn ich deinen Namen hier lese. :)

  4. Erstellt am 21. Juli 2009 um 18:48 | Permanent-Link

    Der DFB hat sich dazu entschieden, Schiedsrichter aus den unteren Spielklassen (Regional-Liga und drunter) als Chaperons zu installieren. Eine unabhängige Überprüfung ist damit nicht gewährleistet.

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