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Espada de Matador


Espada ist der Degen der Matadore, das Instrument des Todes, welches die spanischen Stierkämpfer nutzen, um dem Stier am Ende eines Schaukampfes mit einem finalen Stich zwischen die Schulterblätter das Leben zu nehmen.

Hertha genügte auch heute wieder der eine tödliche Stich, um Leverkusen niederzustrecken. Wer das Spiel nur in Ausschnitten sehen wird, oder wer in den nächsten Tagen die Zeitung lesen wird, um die Geschehnisse des Spiels nachzuvollziehen, der wird wieder einiges über Glück und Effizienz lesen dürfen. Aber lasst euch von diesen Vereinfachungen nicht blenden.

Der falsche Eindruck wird dadurch entstehen, dass wieder nur auf einzelne Szenen Bezug genommen wird, in denen Hertha tatsächlich Glück hatte. Klar war das Handspiel von Rodnei im Strafraum absichtlich. Es hätte Elfmeter geben müssen. Definitv eine Fehlentscheidung von Babak Rafati. Sicher hatte Voronin bei seinem entscheidenden Tor das unverschämte Glück, dass ihm der Ball genau gegen die Brust fliegt und von dort ins Netz. Aber beim Fußball geht es nicht um zwei Szenen, sondern um das ganze Spiel, weshalb man diese beiden Situationen nicht zum Maßstab der Beurteilung nehmen darf.

Sieht man das ganze Spiel, ist der Sieg weder glücklich noch effizient erspielt worden. Denn so wie der Matador, braucht auch Hertha nur einen entscheidenden Stich. Aber ebenso wie beim Stierkampf ist von Anfang an klar, wer das Szenario bestimmt und wer es zu welchem Ende führt. Der Matador unterhält die Zuschauer, aber er hat jede Aktion auf dem Feld unter Kontrolle. Er spielt mit dem Stier und wenn dieser müde ist, schlägt er zu.

Eben diese Kontrolle des Spiels durch geschickte Organisation zeichnet Herthas Erfolg (nicht nur) gegen Leverkusen aus. Leverkusen war zwar auf dem Platz, durfte aber nicht mitspielen. Sie kamen zwar zu Chancen, so wie der Stier dem Matador nahe kommt. Aber Gefahr bestand nur für Leverkusen. Den ersten wirklich erspielten Angriff der Werkself habe ich in der 80. Minute gesehen. Vorher erstickte jeglicher Spielfluss der Leverkusener im Abwehrgestrüpp der Hertha.

Dabei beschränkte sich Hertha nicht nur darauf, die Verteidigung aufrecht zu erhalten, sondern spielte durchdacht und zielstrebig nach vorne. Das Tor entstand mit Glück. Aber es war erspielt. Und darauf kommt es mir bei der Bewertung der Leistung an.

Eine Randnotiz dieses Spiels bleibt, dass Pantelic nicht einmal eingewechselt wurde. Seine Zeit scheint endgültig gezählt zu sein, wenn man davon ausgeht, dass Hertha von Verletzungen und Sperren verschont bleibt.

Der Simunic’sche Quotient bleibt unverändert. Der zehnte (!) Heimsieg in Folge ändert nichts daran, dass das Team auf dem besten Weg zur Meisterschaft ist.

Foto: Zaqarbal

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2 Trackbacks

  1. [...] Von Bayern-Dusel bei Hertha BSC kann also überhaupt keine Rede sein. Nur weil knapp gewonnen wird, kann man noch nicht von Bayern-Dusel sprechen. Die defensive Ausrichtung führt halt nur in Ausnahmen zu hohen Siegen. Dabei spielt Glück keine Rolle, weil es in erster Linie darum geht, das Spiel des Gegners zu verhindern und das Spielgeschehen zu kontrollieren, aber nicht unbedingt darum, abzuwarten bis endlich mal die Flanke von Sagnol zu Ballacks Kopf durchkommt. Jüngstes Opfer dieser Strategie war Leverkusen. [...]

  2. [...] was soll ich sagen, die Stimmung beim Spiel gegen Leverkusen war in der Tat beeindruckend. Gut, vielleicht nicht so beeindruckend wie die Curva Sud in ihren [...]

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