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Hertha Soap – Aus Berlin. Für Berlin.

Was ist denn nun schon wieder passiert? "Aus Berlin. Für Berlin." lautet die neue Kampagne, die sich die Hertha verschrieben hat. Eine quasi medikamentös verabreichte Imagepolitur soll der Hertha nun also ein neues Gesicht verleihen, damit die Berliner, bzw. die vielen Zugezogenen endlich (!) kapieren, dass sie zur Hertha gehören und der Verein eben nicht nach Salzgitter umziehen kann. In der Hertha Soap geht es heute um die Frage, wie es zu dieser überraschenden Wendung in Berlin kommen konnte.

Martin Bader (nicht klicken, akute Augenkrebsgefahr!) war ja schon ein ganz Großer, auch wenn man das jetzt erst glaubt, nachdem er den Meyer gechasst hat. Leider durfte er bei der Hertha nie wirklich groß sein. Deshalb blieb er in Berlin immer der kleine Badi, der kleine Finger der großen linken Hand des riesigen Dieters. Rechte Hand war einfach nicht drin, das muss man verstehen. Dieter muss das alleine machen, hat Mama immer schon gesagt. Eigentlich muss er auch immer auf den kleinen Bruder aufpassen, das ist aber ein anderes Thema… Wieder zurück: Warum geht es hier um den kleinen Badi bei der neuen Imagekampagne?

Ganz einfach: Die Kampagne ist schon sehr, sehr alt. Ungefähr vor acht Jahren, so im späten Sommer 1999 merkte Bader, dass die Berliner so nicht weiter machen können. Die Stadt hat einfach viel zu viel Potential. Das hat er zumindest in einer Kneipe im Prenzlauer Berg aufgeschnappt. Da waren ein Rheinländer und ein Schwabe, die zischten ein Schulle nach dem anderen und fisulofisierten etwas über Marketing, neue Medien und das ganz viele große Potential der Stadt. Stichworte: Schmelztiegel, Internationalität, Zentrum Europas, Multikulti, Hauptstadt, pipapo, bingobongo, hastenichjesehn.

Klein Badi also beim Mineralwasser fleißig alles mitgeschrieben, gegrübelt, getextet und Skizzen gemalt. Alles richtig schön bunt, kreativ und naja, hauptstadtmäßig eben. Gebürtige Hechinger, wie klein Baadi haben davon zwar keine Ahnung, aber die beiden hippen Medienprofis werden es schon gewusst haben. Seine Grundschullehrerin hätte sich vielleicht noch von dem liebenswerten Gekritzel überzeugen lassen, aber auf der Rütli-Schule hätte es dafür ein paar aufs Maul bekommen. Aber er hat es ja gut gemeint, das wollen wir mal honorieren. Jedenfalls hat klein Badi das ganze drucken und binden lassen um es mit Dieter zu besprechen.

Der wollte davon aber nichts wissen. Dieter war mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Er hatte ja grad das neu immer fröhliche Supertalent Sebastian (Basti Fantasti) Deisler an die Spree geholt und war immer noch ganz glücklich. Aber jetzt sollten es Brasilianer für die Hertha sein (Das Millionengrag Alex Alves, der Weltmeister Luizao…). Die Zuckerhutrevolution an der Spree oder Copacabana am Reichstag oder Tanze Samba mit mir – die ganze Nacht – in der Hauptstadt. Das waren die neuen Bilder, die sich Dieter im Kopf ausmalte und sich selbst schon den Weltpokal in den Händen halten sah. Also faltete Dieter den kleinen Badi mal richtig zusammen:

“Was sollen wir denn mit den Berlinern? He?! Kannste mir das mal erklären, klein Badi?!? Das ist ja nicht zu fassen, was du hier für einen Blödsinn verzapfst!
Erstens kommen die Prolls aus Wedding, Rudow und Spandau sowieso ins Stadion. Die sind ja zu dumm, um überhaupt mal irgendwie was mitzubekommen, wenn das Spiel losgeht, so besoffen sind die. Die ganzen Zugezogenen interessieren sich nicht für echte Berliner Produkte, die sind doch nur hier, weil alle anderen auch hier sind. Denen kannst du nur mit Samba-Fußball kommen. Und der kleine Rest, der noch bleibt geht lieber zum Basketball oder zum Eishockey wenn wir nicht bald den Weltpokal holen.
Und du kommst mir hier mit so einem albernen Werbetext! Wen soll das denn in das Stadion bringen? Und was ist das hier? Fanklatschen? Ich lach mich schlapp, klein Badi. Geh mal ganz schnell wieder ans Telefon und order einen Dolmetscher, der brasilianisch kann. Berlin goes Brasil oder besser gleich: Play Berlin! So machen wir das klein Badi! Von Dieter lernen heißt siegen lernen!”

Und da verschwand der Vorschlag tief in den Schubladen der Geschäftsstelle. Viele dachten, dass er auf Nimmerwiedersehen verschwunden war. Aber letzen Monat hat ein Praktikant beim Frühjahrsputz mal das alte Büro des kleinen Badi im Keller ausgemistet. Dabei hat er die Mappe wiedergefunden und dachte sich: “Das ist ja gar nicht so schlecht… Ich setz mich mal das Wochenende hin und überarbeite das ganze. Das hat Potential, so wie die ganze Stadt eigentlich. Brilliant!” Als sein Praktikum Anfang Februar beendet war, hat er die Mappe einfach liegen gelassen. Durch Zufall hat sie Michi Preetz auf den Schreibtisch von Big Dieter gelegt.

Naja, und den Rest kann man nun z. B. hier betrachten: Die neue Imagekampagne der Hertha

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8 Kommentare

  1. Erstellt am 12. Februar 2008 um 16:38 | Permanent-Link

    xD Ist das großartig! Kennt irgendjemand irgendjemanden, der durch irgendeine Werbung zum Fan eines Vereins geworden ist? Also mich hat mein Papi damals mit ins Stadion geschleppt, da konnte ich überhaupt noch keine Plakate lesen. Und da stand ich dann zwischen den ganzen großen Männern, es roch nach Zigaretten und ein Spaßvogel machte laut dumme Sprüche, so dass alle lachten. Und irgendwie fand ich toll, dass alle zu einer gemeinsamen Farbe standen und da wollte ich dann unbedingt auch dabei sein. Aber wenn man dafür heute Werbung braucht…viel Glück, Dieter!

  2. Erstellt am 12. Februar 2008 um 19:36 | Permanent-Link

    Ja, das ist schon absurd. Egomonte vom OFC Hertha Unser schrieb, dass er sich zumindest nicht abgestoßen fühle von der Kampagne.

    Das interessante an dieser Äußerung macht deutlich, dass man mit solch einer Kampagne eigentlich nur viel verkehrt machen kann. Das heißt dann aber noch nicht, dass man es irgendwie richtig machen kann. Im besten Fall interessiert sich niemand dafür. Im schlechtesten Fall vergrauelt man die bereits verbundene Anhängerschaft. Die SZ bemerkt zu dem Slogan, dass man zuerst lesen würde: “Aus für Berlin”. In der Wahrnehmung und der weiteren kognitiven Verarbeitung bleibt die Dopplung häufig unberücksichtigt. Das hätte den Textern mal auffallen sollen. Klingt ja schon fast wie bei der Landesbank…

    Aber mir geht es ähnlich wie egomonte: Stört mich nicht und ein gewisser Witz ist diesmal ja immerhin dabei. So what!?

  3. Erstellt am 15. Februar 2008 um 15:35 | Permanent-Link

    Klasse Text! Aber passt mal bitte den Link zur Imagekampagne an.

  4. Erstellt am 15. Februar 2008 um 15:59 | Permanent-Link

    Hallo Maggi, danke für den Hinweis. Das passiert manchmal im Editor wenn man zu fix den Link reinkopiert. Ich habe es schon geändert.

  5. Erstellt am 15. Februar 2008 um 16:02 | Permanent-Link

    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die nächsten Bilder der Kampagne.

  6. Erstellt am 19. Februar 2008 um 09:10 | Permanent-Link

    In den letzten Folgen der Hertha Soap war zu lesen, wie Dieter den Trainer demontierte (I), ihm anschließend das Reden über den Abstieg verbot (II) und wie er in der letzten Woche die Imagekampagne Aus Berlin. Für Berlin. aus der Schreibtischschublade zau

  7. Erstellt am 22. März 2008 um 21:46 | Permanent-Link

    Endlich komme ich mal wieder zu einer Gegnerbeobachtung zwei.punkt.null und kann mir in aller Ruhe die zahlreichen Blogs und Beiträge der Schalker zu Gemüte führen. Die meisten Blogs lese ich sowieso schon regelmäßig, aber heute kann ich sie auch zur Vorb

  8. Erstellt am 28. April 2008 um 18:20 | Permanent-Link

    …und zeigt, dass auch dieser Versuch des Image-Aufbaus daneben geht. Nach der Image-Kampagne “Aus Berlin. Für Berlin.” wird nun also ein Video-Clip nachgelegt. Wollen sie damit etwa Chermiti oder Djordjevic locken? Da versuchen sich die Macher in eine

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