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Hertha Soap: Die Wahrheit über das Ende von Dieter Hoeneß

Exklusiv berichtet die Welt-Hertha-Linke in der aktuellen Folge der Hertha-Soap über die wahren Vorgänge, die zu Dieter Hoeneß’ Entlassung Rücktritt geführt haben. Alle vorherigen Folgen der Hertha-Soap gibt es hier.

Lulu reichte es. Er hatte die Schnauze gestrichen voll. Er würde jetzt sofort die Kündigung schreiben! Was fällt den Deppen eigentlich ein?, fragte er sich und fasste wutentbrannt einen Entschluss: Wenn die mich für doof verkaufen wollen, dann werden die sich aber noch umschauen. Nicht mir mir, meine Lieben!

Entschlossen stand Lulu von seinem Analyse-Sofa auf, das er für seine nächtlichen Premiere-League-Sessions in einem ruhigen Zimmer der Geschäftsstelle hatte aufstellen lassen. Es war ja nun wirklich hinreichend bekannt, dass Lulu kein Partygänger war. Tanzen und Trinken war nie sein Ding. Wenn er es krachen lassen wollte, bestellte er sich seine Chantal ins Hinterzimmer…

Die Mannschaft war in der Puro-Lounge unterwegs. Saisonabschluss feiern. Hieß es. Aber von wegen. Eigentlich ging es ja nur darum, den Frust mit ordentlich Flüssignahrung runterzuspülen. Einzig Sofi hatte ein dickes Grinsen im Gesicht gehabt, als die Meute vorhin loszog. War ja klar: Kaum gespielt und trotzdem eine dicke Gehaltserhöhung aus Dieters Rippen geleiert. Wer würde sich da das Grinsen verkneifen können? Aber wenn der wüsste…, dachte Lulu.

Aber der Schweizer Ursympath war ja schon mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Nach der wöchentlichen Dosis Hertha-Grottenkick brauchte er dringend einen Ausgleich. Da hilft nur Arsene Wengers Arsenal! Zwei Halbzeiten Kurzpassstaffetten aus London und Lulus emotionaler Haushalt war wieder im Lot. Normalerweise. Aber nicht an jenem Samstag nach der Niederlage beim KSC. An diesem Tage lief etwas gründlich schief.

Heute wollte sich durch die Arsenal-Berieselung einfach nicht die erhoffte Wirkung einstellen. Und dann noch dieser Marcel Reif! Da platzte Lulu die Hutschnur. Wenn er diesen aufgeblasenen Gockel, diesen Pseudo-Intellektuellen, ja diesen dämlichen Schwätzer noch einmal sehen und hören müsste, dann würde er sich endgültig vergessen und Arne Friedrich zur Strafe in die zweite Mannschaft versetzen. Lulu war sich darüber im Klaren, dass er niemandem diese Überreaktion verständlich machen könnte.

Also musste er kündigen. Dieses lästige Premiere-Abo! Er braucht zwar seine wöchentliche Dosis Arsenal, aber der Kolleteral-Schaden, den Premiere anrichtete, konnte er nicht länger ertragen. Er musste handeln und entschloss sich also, sofort die Kündigung zu schreiben. Auf dass er die Deppen nie, nie wieder sehen musste. Sollte Arsene ihm die DVD-Mitschnitte halt bei youtube hochladen. Der Dieter hatte ihm ja erklärt wie das mit dem Internet funktioniert

Just in dem Moment als Lulu vor seinem Schreibtisch angekommen war, gingen auf der Geschäftsstelle alle Lichter aus. Ist es denn zu fassen?!?, fluchte Lulu: Hatte dieser Möchtegern-Macher Dieter wieder vergessen, die verdammte Stromrechnung zu bezahlen?!? Ich fass es einfach nicht, dachte Lulu und schüttelte resigniert den Kopf. Ihm wurde klar, wie sehr er seine Waadtländer Saucissons vermisste…

Aber er würde – verdammt nochmal! – nicht aufgeben. Nein, die Kündigung musste jetzt noch geschrieben werden. Auch ohne Strom! Da erinnerte sich Lulu an die Schreibmaschine, von der Dieter immer wieder mal gesprochen hatte. Die müsste doch immer noch in der Vitrine stehen. Dort, wo sie den Platzhalter für Pokale und Meisterschalen spielte. Die müsste doch noch funktionieren!, jubelte Lulu und schlich sich in Dieters Büro.

Gedacht, getan. Lulu kniete auf allen Vieren vor der Schreibmaschine und einer Kerze auf dem Boden Dieters Büro und tippte voller Elan den Kündigungsbrief,  als er plötzlich verseuselte Stimmen im Flur hörte. Und war das nicht auch die betrunkene Stimme von Dieter?, dachte Lulu entsetzt: Was machen die denn schon wieder hier? Ehe er sich versah ging auch schon die Tür auf und Dieter mit drei leichten Damen im Schlepptau stand in der Tür, ein Fackel aus dem Olympiastadion als Leuchter benutzend.

Entsetzt starrte Lulu auf das Quartett in der Tür. Dieter dagegen begriff erst gar nicht, was vor sich ging. Er runzelte die Stirn und dachte: Ääähhwww…was, wassiss…das? Hick!… Dann verstand er: Lulu hatte sich an seiner, ja, an seiner (!) Schreibmaschine (!!) vergriffen!!! Kurz loderte die Flamme des Zorns im Manger auf. Aber wirklich nur ganz kurz. Denn quasi im selben Moment wurde ihm bewusst, dass er nun nicht mehr der Manager von Hertha BSC war.

Denn mit Dieter und seiner Schreibmaschine verhält es sich ja wie mit Gläubigen und ihren religiösen Statuen: Nur Dieter war dazu befugt, über das Medium der Schreibmaschine mit Herthas Seele zu kommunizieren. Niemand auf der Geschäftsstelle hätte sich des Sakrilegs schuldig gemacht und die Schreibmaschine je auch nur angeschaut, geschweige denn berührt. Nur dieser Schweizer Bauern-Sohn wagte es also…

Eine unendliche, schwere und tiefe Traurigkeit überfiel Dieter. Er sackte in sich zusammen, wurde erst 10, dann 20 Zentimeter kleiner, fiel auf den Boden und weinte. Weinte laut und klagend wie er noch nie in seinem Leben geweint hatte. Er jaulte so laut, dass selbst noch die Straßenköter von Köpenick in das Gejaul einstimmten und ganz Berlin für einen kurzen Moment erfuhr, was es bedeutet vor dem Nichts zu stehen. Eine Ära war in diesem Moment zu Ende gegangen.

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Ein Kommentar

  1. Erstellt am 9. Juni 2009 um 09:59 | Permanent-Link

    Dann war das alles nur ein Irrtum?
    Eigentlich bleibt der Dieter der Hertha erhalten?

    Denkt denn hier keiner an die Kinder?

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