• Achtung: Stadiondurchsage!

    Liebe Besucher der Welt Hertha Linke, hier wird nicht mehr gebloggt (Erklärung). Das heißt aber nicht, dass ihr auf neue Beiträge über Hertha BSC verzichten müsst. Ganz im Gegenteil! Aktuelle Beiträge über Hertha BSC gibt es seit dem Sommer 2009 nun auf dem Hertha Blog. Am besten abonnierst du gleich den RSS-Feed oder den Newsletter, um keine neuen Beiträge zu verpassen.

Ein glücklich verdienter Sieg, powerd by SVW

Wenn wir über Herthas Sieg gegen Bremen sprechen wollen, dann ist eines zu Beginn klar. Hertha BSC darf sich bei Werder Bremen bedanken. Wer Diego und Özil nicht spielen lässt, um sie für die Pokalwettbewerbe zu schonen, der macht sich vielleicht nicht gleich der Wettbewerbsverzerrung schuldig. Aber ohne die beiden torgefährlichen Passgeber ist Werder Bremen tatsächlich nicht viel besser als der 1. FC Köln. Zuerst muss man sich also bei Werder Bremen bedanken.

Dann muss man aber auf dieses unwirkliche Spiel zu sprechen kommen. Durch meine nicht vorhandene Brille gesehen, komme ich spontan zu der Bewertung, dass Hertha in den ersten 60 Minuten das bessere von zwei schwachen Teams war und nachdem die Mannschaft in den letzten Spielen kein Glück mehr hatte, kam nun auch noch Pech dazu. Mertesacker stochert den Ball mit der Hand ins Tor. Das sah schon ziemlich ulkig aus. Fast wie bei Dick und Doof. Die Torte landete direkt im Berliner Gesicht.

Dass Hertha dann noch einmal zurück kam, obwohl sie nicht wirklich besser ins Spiel kam, ist wohl Werders lascher Einstellung zu verdanken und nicht unbedingt auf den Kampfgeist des Berliner Teams zurück zu führen. Zwar wurden über die gesamte Partie die Zweikämpfe aggressiv geführt, aber meist waren die Spieler einen Schritt zu spät. Vor Simunic’s Kopfballtor war Dardais Sprint zur Grundlinie sehenswert. Nur muss man sich nach Bremens Einstellung fragen, wenn man gesehen hat wie sträflich frei er dort zur Flanke kam.

Den Siegtreffer hat sich Hertha dann verdient, weil gerade Piszczek über Rechts einigen Dampf machte. Er könnte Ebert verdrängen, denke ich. So viel Einsatz habe ich lange nicht mehr auf dem rechten Flügel gesehen. Dem Ballgewinn von Chermiti ging zwar ein nicht geahndetes Foul voraus, das der schwache Schiri Rafati wie so viele andere übersehen hatte. Dennoch war der Pass auf Raffael schlau gespielt. Der Brasilianer hatte dann beim Abschluss Glück: Der Ball wurde unhaltbar abgefälscht.

Insgesamt war der Sieg glücklich verdient, powerd by SVW. Was immer das auch heißen mag. So sehr ich mich über die Punkte freue, so sehr ärgere ich mich allerdings über Marko Pantelic. Nicht nur, dass er im Defensivverhalten ein totaler Ausfall war und keinen einzigen Sprint in der Rückwärtsbewegung machte. Nein, er verweigerte bei seiner gerechtfertigten Auswechslung dem Trainer Favre auch noch den Handschlag. Bei solchen Aktionen bekomme ich das Würgen. Das geht gar nicht. Hätte ich etwas zu entscheiden, Marko Pantelic würde keine Spiel mehr für Hertha machen. Tribüne, Feierabend, Kofferpacken, um es mal populistisch auszudrücken.

Warum mich das so aufregt? Weil er vor dem Spiel noch eine afffige Ego-Show auf der Pressekonferenz abgezogen hat. Pantelic hat gar nichts begriffen. Er spricht immer davon, dass er ein Team-Player sei und alles für den Verein geben würde. Aber mal ganz ehrlich: Davon habe ich heute nichts sehen können. Stattdessen trabte ein divenhafter Egoisten über das Grün im Olympiastadion. Von diesem Affentheater habe ich die Schnauze gestrichen voll.

So, jetzt freue ich mich wieder über die drei Punkte und hoffe auf das Sturmtrio Raffael, Domovchisky, Chermiti. Das ist Herthas Zukunft. Pantelic und Voronin sind Vergangenheit.

Keine ähnlichen Beiträge.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Hertha BSC Berlin Blog und getagged , , , , , , , , , , , . Bookmarken: Permanent-Link. Momentan ist weder das Kommentieren noch das Setzen eines Trackbacks möglich.

23 Kommentare

  1. Erstellt am 19. April 2009 um 21:08 | Permanent-Link

    War ein spannendes Spiel, der Sieg war am Ende auf jeden Fall verdient.

  2. Erstellt am 19. April 2009 um 22:34 | Permanent-Link

    So ganz kann ich Deine Meinung nicht teilen. Ich finde, Pantelic hat schon versucht, etwas zu reissen. Er wurde nur sträflich allein gelassen. Man kann natürlich nicht von einem Stürmer verlangen, dass er sich die Bälle auch noch am eigenen Strafraum abholt. Pantelic war nach meiner Beobachtung die ärmste Sau auf dem Platz. Punktum.
    Mich kotzt vielmehr der beratungsresistente und hoch arrogante Trainer an. Noch hat er Glück (zuweilen), aber ich halte ihn für eine menschliche Fehlbesetzung, er kommt beim Rasieren von guten Spielern dem unsäglichen Klinsmann verdammt nahe. Ja, die Auswechslungen waren heute unter dem Strich nicht verkehrt. Aber einen wie Pante bekommt man nur mit Vertrauen auf höchstes Niveau. Und das hat er von Favre noch nie erhalten. Und Fakt ist: Pantelic ist einer der besten Offensiv-Spieler, die in Berlin jemals unter Vetrag standen. Diva hin oder her. Diven sind Simunic, Ebert und insbesondere Voronin auch.
    Aber das Wichtigste: Not hat gegen Elend gewonnen. :-)

  3. Erstellt am 20. April 2009 um 01:17 | Permanent-Link

    Also zumindest im Fall Diego kann man nicht wirklich von schonen sprechen. Das war am Donnerstag schon eine heikle Kiste ihn spielen zu lassen und auch für das Pokalspiel gegen Hamburg ist er höchst fraglich. Dazu hat sich mit Hunt auch noch der letzte unserer vier offensiven Mittelfeldspieler verabschiedet. Das könnte ein ordentliches Gewürge werden am Mittwoch. Dabei würd ich diese Saison schon gerne nochmal nach Berlin fahren (dann auch mit Diego und Özil).

  4. Erstellt am 20. April 2009 um 08:55 | Permanent-Link

    Ich konnte es mal wieder nicht fassen, wie Pantelic von der Ostkurve nach seiner Auswechslung gefeiert wurde. Der Junge war gestern völlig abwesend und Chermiti hat in nur 30 Minuten mehr Torgefahr ausgestrahlt als Herr Pantelic in der kompletten Rückrunde.

    Diese Pflichtbewusste Dankbarkeit gegenüber Pantelic nur, weil er vor 1-2 Jahren unser wichtigster Offensivspieler war, kann ich nicht nachvollziehen. Noch mehr ärgert mich aber eigentlich, wie Pantelic sich bei den Fans immer wieder “einschleimt”, um Druck auf den Trainer aufzubauen. Dass es funktioniert, ist um so schockierender.

  5. spreemaradona
    Erstellt am 20. April 2009 um 11:21 | Permanent-Link

    @andI611: ich finde Favre hat beim Rasieren von Spielern bisher ein gutes Händchen bewiesen. Und ich kann ihm beim besten Willen auch keine Arroganz unterstellen (anders als z.B. Marko Pantelic).
    @Felix: dem kann ich nur zustimmen.

  6. Erstellt am 20. April 2009 um 11:33 | Permanent-Link

    Also ich kann schon verstehen, dass die Ostkurve Pantelic feiert und ich habe auch gepfiffen und mich über Favre aufgeregt, dass er ihn vom Feld genommen hat. Bei 0:1 Stürmer für Stürmer wechseln und Domo bringen, der in den letzten Spielen nun wirklich gar nichts gerissen hat fand ich schon grenzwertig. Piszczek auf rechts hat neuen Schwung gebracht und deshalb konnte auch Chermiti Torgefahr ausstrahlen. Wenn Du nicht einen genauen Pass in die Spitze bekommst, kannst Du auch keine Tore erzielen. Pantelic sah im Sturm genauso verlassen aus wie Voronin die letzten Spiele.
    Und ich erinnere mich sehr wohl daran, dass Pantelic in der Rückrunde gegen Frankfurt nen Doppelpack gemacht und einen Elfer rausgeholt hat bevor er sich verletzt hat und auch in Stuttgart einen Elfer hätte bekommen müssen und die vielleicht einzige Torchance hatte. Und auch gegen Dortmund war er an zwei bis drei gefährlichen Aktionen beteiligt.

    Ich denke mal, wenn hier einer keine Torgefahr in der Rückrunde ausstrahlt ist das Domo.

  7. Erstellt am 20. April 2009 um 12:31 | Permanent-Link

    Sicher ist man als Stürmer auch von seinen Mitspielern abhängig, aber Pantelic ist einfach nicht mehr der “alte”. Früher hat er sich in 1:1 Situationen nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lassen und wenn er den Ball verlor, dann setzte er alles daran ihn zurückzuerobern. Zur Not auch mit einem Sprint in die eigene Hälfte. Das sehe ich bei ihm inzwischen überhaupt nicht mehr.
    Pantelic war gegen Bremen komplett abgemeldet und wurde somit vollkommen zurecht ausgewechselt. Stürmer für Stürmer fand ich angesichts der Tatsache, dass auch Chermiti noch (früh genug) eingewechselt wurde ok.

  8. Peter
    Erstellt am 20. April 2009 um 13:11 | Permanent-Link

    Das Spiel gegen Bremen war kein Leckerbissen. Viele Spieler blieben unter ihren Möglichkeiten und ich habe als Folge der letzten Niederlagen noch immer fehlendes Selbstvertrauen gesehen.

    Positiv:
    - van Bergen scheint sich gefangen zu haben und hatte sogar einige richtig gute Aktionen. Ich hatte vor dem Spiel ein wenig Angst, dass er noch immer mit großer Nervosität zu kämpfen hätte.
    - Cufré hat ein normales Spiel abgeliefert (gegenüber Bielefeld somit eine deutliche Steigerung)
    - Kacar findet langsam wieder ins Spiel (ist aber noch weit von seinem Optimum entfernt)
    - Cicero spielt weiterhin recht konstant
    - Piszczek hat die wenigen Minuten genutzt, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Junge ist ja beeindruckend schnell und hat sich voll reingehängt. Zuerst war er etwas davon beeinträchtigt, dass er ständig für Stein absichern musste, der sehr weit nach vorne gerückt ist. Nach der Auswechslung von Stein hat er sogar die Aufgaben auf der rechten Seite komplett übernommen (hinten und vorne). Das hat mich durchaus beeindruckt. Da hat er seine Sprintfähigkeiten voll ausgespielt.
    - Lucio saß wenigstens mal wieder auf der Bank.

    Negativ:
    - Pantelic hat (mit dem Ball) fast ausschließlich Fehlentscheidungen getroffen. Ohne Ball war er einfach schlecht.
    - Stein und Nico hatten einen schlechten Tag. Deshalb lief bis zu den Auswechslungen über die rechte Seite fast nichts.
    - Die Mannschaft hat es wieder nicht geschafft, ihr schnelles und intelligentes Spiel aus der Erfolgsphase aufzuziehen. Freie Räume blieben frei, die Bewegung der gesamten Mannschaft (z.B. Aufrücken beim Umschalten) war teilweise schlecht.
    - Und, wie gesagt, die mentale Stärke ist durch das viele Meisterschafts-Geschrei noch immer beeinträchtigt. Die Mannschaft scheint nun eher Angst zu haben, ihrer Rolle als Meisterschaftskandidaten nicht gerecht zu werden. Das war auf dem Weg nach oben ganz anders. Da ist man frisch und frech mit einer gewissen Euphorie aufgetreten – “seht her, niemand hat mit uns gerechnet, aber jetzt machen wir euch dennoch nass”.

    Nach meiner Ansicht sind die wichtigsten drei Bausteine zum Erfolg:
    - ein intelligenter Trainer, der eine ganz klare Vorstellung vom erfolgreichen modernen Fussball hat, und auch weiß, wie man dieses Ziel erreichen kann (das trifft auf Favre zu 100% zu)
    - Eine Mannschaft (!), die nicht aus einem Haufen Individualisten besteht, sondern sich als starke Gemeinschaft präsentiert, die sich gegenseitig positiv mitreißt und auch außerhalb des Spielfeldes gut miteinander klarkommt. Eine Mannschaft, zu der jeder gern gehört (nicht nur im Falle des Erfolges).
    - Teamplayer, die nicht die Bodenhaftung verlieren, sich immer zu 100% reinhängen, mit einem gewissen Maß an Intelligenz und sozialem Verhalten. Spieler, die nicht ständig darüber nachdenken, ob sie nicht schon reif für einen größeren Verein sind, der immer in den großen Wettbewerb spielt und mehr Geld bietet.

    Deshalb sollte Pantelic möglichst schnell diese Stadt verlassen. Der Mann ist jenseits von gut und böse. Er sieht sich als Mittelpunkt der gesamten Welt und zeigt dies auch ohne Skrupel. Schade, denn Fussball spielen kann er eigentlich. Gepaart mit ein wenig mehr Hirn und Sozialverhalten könnte wirklich etwas aus ihm werden. Aber so wie er ist, steht er dem langfristigen Erfolg einfach nur im Weg. Das die Kurve ihn feiert, sagt einiges über unsere Kurve.

    Ich mache mir eher Sorgen, dass z.B. die Bayern mal auf die Idee kommen könnten, unseren Trainer abzuwerben. Ich bin mir sicher, dass auf der Fachebene (also weit weg von der Berliner Fankurve) die außerordentlichen Fähigkeiten von Favre durchaus anerkannt werden. Sollten wir hier auf Jahre hinaus nur mit Schuldenabbau beschäfigt sein, dann könnte Favre dem Reiz erliegen, bei einem finanziell besser ausgestattetem Verein die Erfolgsaussichten seiner Philosophie unter Beweis zu stellen.
    Aber ich will hier ja nicht die Rolle des Pessimisten einnehmen.

    Spannend ist, welche der beiden verunsicherten Mannschaften (TSG oder BSC) sich am Freitag besser wieder im Griff hat und vielleicht wieder zu alter Stärke zurückkehren kann. Ich werde vor Ort sein und freue mich schon richtig darauf, die Hoffenheimer evtl. noch weiter in die Krise zu stürzen :-)

  9. Erstellt am 20. April 2009 um 13:56 | Permanent-Link

    Also schon mal vielen Dank für die vielen und teils auführlichen oder kontroversen Kommentare! Da macht das Bloggen noch mehr Spaß!

    @andi: Also ich muss dir widersprechen, bzw. teile deine Einschätzung bezüglich Trainer und Pantelic nicht. Nun glaube ich auch nicht, dass wir als Außenstehende die Möglichkeit haben, das mangles Faktenkenntnis endgültig zu entscheiden, dennoch meine ich beobachten zu können, dass eine allgemeine Zweiteilung in der Beurteilung von Hertha BSC stattfindet und sich zunehmend verschärft. Auf eine Gegnerschaft gebracht, könnte man Pro und Anti Favre sagen. Alle weiteren Stellungnahmen ließen sich dem Unterordnen (Hoeneß, Pantelic, Ebert, etc.).
    Zum einen zeigt uns das, was Trainer Favre mittlerweile für einen Stellenwert im Verein hat. Zum anderen sollte uns die Spaltung als solche nicht passen. Egal auf welche Seite man sich schlägt.
    Meine Meinung zu den genannten Voronin, Ebert und Simunic habe ich ja die Tage erst aufgeschrieben.

    @Tobias: Dann bin ich auf die reißerische Headline der Bild reingefallen. Sorry. Die scheinen Diegos “Schonung” ein wenig skandalieren zu wollen. Warum auch immer…

    @Felix: Volle Zustimmung!

    @Ben: Es geht bei Pantelic wirklich nicht darum, was er geleistet hat, sondern darum, wie er sich im Rahmen der Mannschaft verhält. Und das geht einfach nicht mehr, denke ich.

    @Peter: Stimmt, man muss Steve von Bergen wirklich mal explizit loben. Ich war erstaunt, wie wenig hölzern er wirkte. Was aber vielleicht daran gelegen haben mag, dass er neben Joe, dem Stock, Simunic gespielt hat. ;-)
    Darüber hinaus auch volle Zustimmung. Allerdings brauchen wir uns akut wohl noch keine Sorgen über einen Wechsel von Favre nach München machen. Dafür müsste er erst einmal Meister werden, denke ich. Simunic glaubt zwar noch an den Titel, aber ich ehrlich gesagt nicht mehr…
    Ich glaube kaum, dass Hoffenheim noch Punkte holen wird. Man darf nicht vergessen, dass sie Aufsteiger sind und eine solche Situation noch gar nicht kennen: Dass der Erfolg ausbleibt. Nein, die werden noch hart fallen. Und am Freitag definitiv Hertha! :-)

    • Peter
      Erstellt am 21. April 2009 um 14:07 | Permanent-Link

      Tja Enno, dass mit Favre und den Bayern sieht die SZ aber leider anders:
      http://www.sueddeutsche.de/sport/98/465685/bilder/?img=9.0
      (ok, er ist da nur ein Kandidat von vielen, aber er ist in der Liste …)

      • Erstellt am 21. April 2009 um 19:28 | Permanent-Link

        Naja, ist schon klar, dass er dort auftauchen muss. Aber das ist vielmehr eine Klickstrecke als anständiger Journalismus, finde ich. Da mache ich mir noch keinen Kopf drum. Wenn er mit Hertha Meister werden würde, sähe das vielleicht noch mal anders aus…

  10. Erstellt am 20. April 2009 um 14:33 | Permanent-Link

    Enno, was du an Simunic auszusetzen hast, bleibt mir noch immer ein Rätsel. Ich halte ihn nach wie vor für den coolsten Abwehrspieler der Bundesliga.

  11. Erstellt am 20. April 2009 um 15:07 | Permanent-Link

    Also grundsätzlich teile ich deine Meinung über Simunic ja. Er scheint seine Schwächen im mentalen Bereich weitestgehend abgestellt zu haben, wenngleich er gegen Dortmund gepennt hat beim ersten Treffer. Das hat er selbst zugegeben, aber solch ein Wegdösen darf einfach nicht sein. Gut, das passiert jedem Verteidiger ein, zwei mal die Saison.

    Simunic spielt also wirklich eine starke Saison. Zweifel und Skepsis kommen bei mir nur deshalb auf, weil er immer noch vom Titel redet. Als wenn für ihn nur die Meisterschaft zählt. Das ist legitim, aber ich glaube, er wäre zu enttäuscht, wenn Hertha nicht Erster wird, bzw. sich zumindest für die Championsleague qualifiziert. Dann wäre er sicher über das normale Maß deprimiert und würde daher ein großes Potential für Unfrieden in die neue Saison tragen. Meine Skepsis bezieht sich also überhaupt nicht auf seine aktuellen Leistungen, sondern auf seine (in meinen Augen) überzogenen Erwartungen.

    Vielleicht bin ich da zu pessimistisch, mag sein. Und vielleicht wird Hertha ja doch noch Meister. Simunic will jedenfalls weiter dran glauben, wie er hier im Interview versichert.

    • Erstellt am 22. April 2009 um 09:08 | Permanent-Link

      Wenn es sich einer erlauben kann auch mal offen vom Titel zu reden, dann Simunic. Es ist ja nicht so, dass er es nach dem Sieg gegen Hoffenheim in der Hinrunde rausposaunte. Jeder Spieler braucht ein Ziel vor Augen und holt damit womöglich noch die letzten Prozent aus sich heraus. Das Problem sind in meinen Augen viel eher die Medien. Sobald das Wort “Meisterschaft” aus einem anderen Mund als den eines Bayernspielers kommt, wird das Thema von allen Seiten aufgegriffen und ein riesen Tratra drum herum gemacht. Das “Versprechen” von Simunic war in Wirklichkeit auch keines. Er hat gesagt “Ich verspreche [...] wir wollen versuchen”
      Ich denke, dass Simunic gefestigt und realistisch genug ist, die Situation einzuschätzen und bei einer nicht-Meisterschaft nicht den Kopf hängen zu lassen. Die Ambitionen von Simunic werden in den Medien meiner Meinung nach völlig überbewertet.

      • Erstellt am 22. April 2009 um 09:17 | Permanent-Link

        Gut, das ist durchaus eine Interpretation, der ich etwas abgewinnen kann. So ließe sich ja auch sein Mantra verstehen.

        Meine Skepsis im Bezug auf Simunic entsteht ja natürlich durch meine Medienrezeption. Da kann ich mich nicht von frei machen und das irgendwie “objektiv” beurteilen. Und da ist deine kritische Anmerkung sicher richtig.

        Wir werden es im Falle der Nicht-Meisterschaft ja sehen, wie Joe sich verhält. Wobei dann sicher auch die Frage entscheidend ist, wie die Mannschaft und ihre Konkurrenten gespielt haben.

        • Erstellt am 25. April 2009 um 13:31 | Permanent-Link

          Ein kleiner Nachtrag noch zu dem Thema. Als Simunic mit seiner Formel 8 von 12 ankam, sah es in der Tabelle richtig gut für Hertha aus. Direkt nach dem Spiel ging er in die Kurve und gab die Losung bekannt. Dass er trotz der Niederlagenserie von drei Spielen weiterhin von seinem “Versprechen” sprach, ist eigentlich nur verständlich. Wenn er es nicht täte, würden alle Medien mit Überschriften wie “Simunic hat den Glauben verloren” oder “Simunic wieder auf dem Boden der Realität” titeln. Ihm bleibt also keine andere Möglichkeit bis zum letzten Spieltag an seinem Glauben (nach aussen) festzuhalten. In ihm drin wird es sicherlich etwas adners aussehen. Ich glaube übrigens nicht, dass er tatsächlich den Verein verlassen wird, wenn es nicht für die CL reicht. Dafür ist er einfach schon zu lange dabei und ein echter Berliner. Vor ein paar Jahren entschied er sich für Berlin und sagte dem AC Milan ab. Ich denke das sagt einiges über den Charakter von Simunic aus.

          • Erstellt am 25. April 2009 um 13:36 | Permanent-Link

            Ich glaube (!), dass er wirklich ernsthaft dran glaubt. Er war da gestern nach dem Spiel dermaßen entspannt und souverän, dass ich mir gar nichts anderes vorstellen kann.
            Und darüber hinaus, ist er unglaublich wichtig für die Mannschaft. Nicht nur auf dem Platz, sondern für das Teambuilding im Allgemeinen. Ich muss meine kritische Sicht auf Joe wohl relativieren: Es wäre ein riesiger Verlust für Hertha, wenn er im Sommer verkauft werden würde. Sieben Millionen können das nicht kompensieren.

  12. Erstellt am 20. April 2009 um 18:41 | Permanent-Link

    @Enno: Kein Ding, entschuldigen musst du dich da wirklich nicht für. Als Werder Diego letzte Woche gegen Leverkusen draußen gelassen hat, dachte ich auch es wäre eine Vorsichtsmaßnahmen. Gegen Udine hat man ihm die Verletzung dann aber schon angemerkt. Allerdings haben heute – anders als letzte Woche – sowohl Diego als auch Özil wieder trainiert. Von daher hatte die Bild vielleicht doch Recht. Wenn es für Werder in der Liga noch um was ginge, hätten sie vermutlich gespielt. Allerdings kann man von keiner Mannschaft erwarten, Spieler für ein für sie unwichtiges Spiel fit zu spritzen.

    Euch noch viel Glück für den Saisonendspurt!

  13. Erstellt am 21. April 2009 um 16:08 | Permanent-Link

    Also ich kümmere mich ja nicht soo viel um die Hertha, obwohl ich in Berlin wohne, aber wenn es unter euren Fans wirklich eine größere Anti-Favre-Fraktion geben sollte, dann würde das wirklich das Klischee bestätigen, dass man es den (ok, manchen) Berlinern nie recht machen kann.

  14. Erstellt am 21. April 2009 um 19:32 | Permanent-Link

    @ Nick: Manchen Berlinern kann man es in der Tat nicht recht machen. Was die Anti-Favre-Fraktion angeht, so denke ich, dass man unterscheiden sollte zwischen den Verantwortlichen im Verein (von denen es wohl nicht allzuviele geben wird, solange die Mannschaft erfolgreich ist) und den Fans, die eher ihre altgedienten Spieler vergöttern, aber kaum ein Verständnis für Taktik und Teambuilding haben. Davon gibt es vor allem in der Kurve wohl mehr als ein paar einzelne Stimmen. Anders kann ich mir dieses Festhalten an Pante nicht erklären.
    Aber wenn bspw. Chermiti in der kommenden Saison einschlägt, wovon ich fest ausgehe, dann haben sie ihre alten Helden auch ganz schnell vergessen. Man denke nur an Marcelinho. Einst ein Gott in Blau-Weiß. Als er dann mit dem VfL Wolfsburg in Berlin auflief, wurde er gnadenlos ausgepfiffen. Das finde ich mal ätzend! Und es braucht nicht viel Phantasie, um darauf zu schließen, dass es mit Pante nicht anders laufen würde…

  15. Erstellt am 26. April 2009 um 00:27 | Permanent-Link

    Marcello wurde ausgepfiffen? Dann waren wir wohl in verschiedenen Stadien. Ich jedenfalls – und auch alle um mich rum im Block A – haben ihm ihren verdienten Respekt mit minutenlangem Applaus gezollt. Mein Sohn ist heute noch Marcelinho-Fan. Und der war damals erst 4 Jahre alt. Und genau das ist das Problem mit diesem hire and fire. Pante hat so viel für Berlin geleistet, da hat die tumbe Kurve auch ein Gespür für. Ich liebe die Fan-Kurve für solche Vergötterungen. Und Marko hat es vollkommen verdient, da muss mir keiner mit Killer-Favre und Taktik kommen. Wenn es danach ginge, dann dürfte heute Stolper-Jochen aka Preetz keiner mehr ins Stadion lassen. Aber er ist ein Held. Zu Recht. Da muss man sich leider mal ein Beispiel an Fleischmützes Bruder nehmen. In München werden verdiente Spieler nicht rasiert, sondern wohlwollend in die Gemeinschaft aufgenommen.

    • Peter
      Erstellt am 26. April 2009 um 01:21 | Permanent-Link

      @AndI611: Ich weiß noch ziemlich genau, wie peinlich es mir war, als Marcelinho das erste mal im fremden Dress (also im Trikot von Wolfsburg) im Olympiastadion auflief und dabei gnadenlos ausgepfiffen wurde. Und das nicht nur von ein paar Idioten, sondern von der großen Masse.
      Das war unterirdisch und hat mich daran zweifeln lassen, ob ich wirklich weiter Fan von Hertha sein möchte. Wieder mal ein deutliches Zeichen, dass ein Grossteil der Kurve kaum Hirn im (oft rasierten) Schädel hat.

      Du kannst nicht vom gleichen Spiel berichtet haben. Das war nicht zu überhören.

      Habe gerade ein wenig Guhgel bemüht. Das ist auf verschiedenen Seiten nachzulesen und sogar in einem Video dokumentiert:
      http://www.myvideo.de/watch/727987/Hertha_vs_Wolfsburg_Auspfiff_Marcelinho

      Auf der Fahrt nach Sinsheim mußte ich mich ebenfalls ständig fremdschämen. Es ist manchmal nicht leicht, zu Hertha zu stehen, wenn ein großer Teil der Anhängerschaft nur noch peinlich ist.

    • Erstellt am 26. April 2009 um 15:13 | Permanent-Link

      Wie Peter schon schrieb: Das Ausbuhen von gewechselten Spielern scheint der Normalfall zu sein, und zwar wohl um so mehr, wenn sie viel für den Verein geleistet haben.

      Grundsätzlich ist es OK, Pantelic für seine gesamte Leistung bei Hertha Respekt zu zollen und ihn auch dann zu feiern, wenn er mal einen schlechten Tag erwischt. Das ist grundsätzlich zu begrüßen.

      Aber Pantelic spielt ein mieses Spiel mit dem Trainer, instrumentalisiert die Fans und forderte vor dem Spiel in Hoffenheim öffentlich seinen Einsatz. Das geht halt aus Sicht des Teams überhaupt nicht. Und dann ist es ein falsches Signal an die Mannschaft, den Trainer und auch an Pantelic, wenn man ihn jedes Mal bedingungslos feiert. Das kann man durchaus einen hirnlosen Reflex der Kurve nennen.

  • Linke Herthaner?

    Die Welt-Hertha-Linke wurde ins Leben gerufen, um zu dokumentieren, dass es uns gibt: linke Fans von Hertha BSC. Auf diesem Blog begleiten wir den Weg der alten Dame und schauen dabei gerne auch mal über den Tellerrand. Mehr über dieses Blog und die Beweggründe der Welt-Hertha-Linke gibt es hier zu lesen.
  • Lizenz

    Alle Werke dieses Blogs stehen unter der Creative Commons 3.0 Lizenz, sofern keine andere Kennzeichnung erfolgt.