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Hertha Soap – Preetz verbietet den Abstiegskampf

Heute im Doppelspass des Deutschen Sabbel Fernsehens wurde über Hertha berichtet, dass Michael Preetz in die Kabine gekommen sei und vor dem Auslaufen eine “Ansprache” gehalten hat. Konsequenz: Den Spielern ist es verboten über den Abstiegskampf zu sprechen.
Dieses Vorgehen erinnert mich an das Umgehen mit kritischen Situationen vor Reaktorunfällen. Ich stelle mir also vor, was im Schaltwerk der Geschäftsstelle in Berlin abgeht.Dieter sitzt nach dem Spiel vor seinem Computer (der einzige PC auf der Geschäftsstelle, der über einen funktionierenden Internetanschluss verfügt) und versucht Hertha-TV ans Laufen zu bekommen. Keine Chance.
“Bitte konfigurieren sie ihre Firewall neu!”
Dieter kräuselt die Stirn (???). Was? Firewall?
“Miiiiiichiiiiii!”
Preetz betritt das Büro und wundert sich über den Schädel des Managers, der eher einer rot leuchtenden Lampe gleicht.
“Was is’? Die Spacken von der Sportschau wollen noch ein Interview. Sie wollen wissen, ob Raffa ein Fehleinkauf sei. Immerhin hätte er im Gegensatz zu Fenin eine miserable Quote. Was soll ich denn denen sagen? Und was hast du für ein Problem?”
Dieter gibt auf. Das wird heute nichts mehr mit Hertha-TV. Scheiße. Da hat der Wowereit ihm das ganze Spiel über was von Frauenfußball erzählt. Vom Spiel bekommt man da nichts mit. Keine Chance. Und jetzt auch noch das: Keine Firewall und nur inkompetente Mitarbeiter. Und diese mangelnde Anerkennungskultur! Wer sitzt denn den ganzen Tag vor dem Rechner und scoutet bei youtube die ganzen neuen Spieler? WEER?
“Ach Michi! Alles muss man alleine machen. Ich geh jetzt zur Ische von der ARD und erzähl denen was von Championsleague und so. Ich hab das Spiel zwar nicht gesehen, aber so schlimm kann es ja nicht gewesen sein. Und du gehst zur Mannschaft und sagst denen mal, dass sie NICHTS aber auch GAR NICHTS von Abstieg erzählen sollen. Wir sind ja hier in Berlin. Und hör zu, sag ich: Mach die Ohren auf, hallo! Carlsberg ist hier in Berlin bei uns voll international ausgerichtet! Nichts Abstieg! Championsleague, ist das klar?”
Mittlerweile ist der Kopf Dieters wirklich eine dunkelrot leuchtende Warnlampe. Alle Mann in Deckung. Der geht gleich hoch. Preetz macht also, dass er zur Mannschaft kommt.
“Jungs, ihr erzählt denen da draußen nichts über Abstieg! Damit haben wir nichts zu tun! Ist das klar?”
Nur leider hat Michi vergessen, dass die Spieler noch eine weitere Ansage gebraucht hätten: Schließlich hat er nicht gesagt, dass sie nichts davon sagen dürfen, dass sie nichts vom Abstieg erwähnen dürfen. Das hat Simunic natürlich gleich nach draußen gesmst: “Hertha darf nicht mehr über Abstieg reden”
“Gibt es denn eigentlich nur Verlierer hier?”, fragt sich Lulu, aber nur ganz still und heimlich für sich selbst und denkt weiter: “Denn würde jemand mein (!) Frage tatsächlich gehört haben, dann wäre die Chance ein (!) ehrlich Antwort zu bekommen ziemlich hoch. Aber das erspart man sich dann lieber, oder? Besser man redet nicht vom drohenden Abstieg, sondern träumt laut gesprochen vom internationalen Geschäft. Macht ja auch mehr Freude bei allen…”

Sieht denn eigentlich niemand die Lampen blinken? Und gibt es bei youtube keine guten rechten Verteidiger, die Dieter hätte scouten können? Muss man die Katastrophen immer erst dann ernst nehmen, wenn es zu spät ist? Harrisburg lässt grüßen…

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11 Kommentare

  1. Erstellt am 3. Februar 2008 um 17:37 | Permanent-Link

    Schön geschrieben, Enno, für Außenstehende ein kurzweiliges Lesevergnügen.

    Als Außenstehender sehe ich die Hertha jedoch nicht im Abstiegskampf. Selbst wenn sich eure Elf nicht stabilisieren sollte, sind mindestens drei andere Mannschaften deutlich schwächer.

    Eure Neuverpflichtungen benötigen sicher ein wenig Zeit, aber die (Hertha-)Welt kann am nächsten Wochenende schon wieder anders aussehen. :-)

    Gruß aus Südhessen,
    Rüdiger

  2. Erstellt am 3. Februar 2008 um 17:53 | Permanent-Link

    Danke für deine netten und aufbauenden Worte. :-)

    Das Argument mit den drei anderen Mannschaften, die noch schlechter sind, habe ich auch schon häufig diskutiert. Aber es wird eng. Nürnberg, Cottbus, Rostock sind nicht viel schlechter. Es könnte eine enge Kiste werden. Auf der anderen Seite, werde ich jetzt auch nicht wegen eines Spiels alles schwarz sehen. Ich denke, dass Hertha auch noch in dieser Saison für eine Überraschung gut ist (im positiven Sinne!).
    Aber, dass es solch ein Redeverbot gibt, stimmt mich bedenklich. Wenn das mal nicht nach hinten losgeht!

  3. Erstellt am 3. Februar 2008 um 18:09 | Permanent-Link

    Aufmunternd, genau so waren meine Worte auch gemeint. :-)

    Natürlich – ich weiß es aus Erfahrung :-( – ist es nicht ganz ungefährlich, darauf zu hoffen, dass andere schwächer sind.
    Aber die Mannschaften, die aktuell hinter euch stehen, werden sich vermutlich auch am Ende der Saison in der Tabelle hinter der Hertha wiederfinden.

    Möglicherweise sorgt ihr tatsächlich im Laufe der Rückrunde noch für eine Überraschung. Die neuen Leute müssen erst in die Mannschaft eingefügt werden, da braucht es schon ein wenig Geduld.

    Favres Analyse des gestrigen Spiels wirkte auf mich zwar etwas daneben und deshalb auch ein wenig hilflos, aber was willst du nach einer 0:3-Heimniederlage schon Preisverdächtiges von dir geben? Öffentlichen Äußerungen wird nach meiner Meinung ohnehin oft eine Bedeutung beigemessen, die sie nicht haben.

    Wenn Favre der richtige Mann für euch ist – das allerdings kann ich nicht beurteilen – sollte man ihm so lange wie möglich den Rücken frei halten und ihn in Ruhe arbeiten lassen.

    “Redeverbot” würde ich die Anweisung von Preetz übrigens nicht nennen; die Spieler dürfen ja reden, nur nicht über den Abstieg. ;-)

    Und das ist – obwohl ich derlei Einschränkungen immer bedenklich finde – in eurem Fall kein Verlust, weil ihr mit dem Abstieg nichts zu tun haben werdet. :-)

  4. Erstellt am 3. Februar 2008 um 19:42 | Permanent-Link

    Deine Worte in (Fußball-)Gottes Ohren. :-)

    Ich denke schon, dass Favre der richtige ist, nur ist es schwer einzuschätzen, ob er im Verein die Freiräume bekommt, die er benötigt. Im Doppelspass wurde es schon als Schwächung des Trainers interpretiert, dass nicht er, sondern Preetz das Tabu “Abstieg” festgelegt hat. Mal schauen, wie lange er verlieren darf.

  5. Stephan
    Erstellt am 3. Februar 2008 um 23:10 | Permanent-Link

    “Nürnberg, Cottbus, Rostock sind nicht viel schlechter”
    Ich glaube der Vorteil der drei genannten Teams liegt darin, dass der öffentliche Druck dort wesentlich geringer ist. Wenn sich die Lage in Berlin nicht schnell bessert, dann wird sich intern zerfleischt und von aussen draufgehauen. Sollte die Hertha allerdings zwei Siege in Folge einfahren, dann werden die Medien euch ganz schnell wieder als einen UEFA-Cup Kandidaten handeln ;-)

  6. Erstellt am 4. Februar 2008 um 16:00 | Permanent-Link

    So sehen Sieger aus… und unsere Verlierer dürfen sehr wohl noch über Abstieg reden, man schaue sich mal nur die vielen Interviews in den Nachrichten rund um Hertha BSC an.

  7. Erstellt am 5. Februar 2008 um 18:30 | Permanent-Link

    Was ist bei unserer Hertha los? Das Gespenst geht um? Die rote Laterne naht? Jetzt redet auch schon der Trainer Lucien Favre über den Abstieg, obwohl den Spielern grad erst verboten wurde das böse A-Wort in den Mund zu nehmen. Dieter hat das nicht gefalle

  8. Erstellt am 6. Februar 2008 um 11:31 | Permanent-Link

    Marketing hin oder her, manchmal frag’ ich mich, was sich Sponsoren so alles ausdenken. Das Telekommunikationsunternehmen, mit den roten Haaren, ein wichtiger Sponsor für die Hertha macht die Fans jetzt zum Star. Das ist ja nichts neues. WIE die Fans zum

  9. Erstellt am 19. Februar 2008 um 09:10 | Permanent-Link

    In den letzten Folgen der Hertha Soap war zu lesen, wie Dieter den Trainer demontierte (I), ihm anschließend das Reden über den Abstieg verbot (II) und wie er in der letzten Woche die Imagekampagne Aus Berlin. Für Berlin. aus der Schreibtischschublade zau

  10. Erstellt am 26. Februar 2008 um 09:04 | Permanent-Link

    Foto: Jim O’ConnelEs war einmal eine kleine hässliche Hertha, die zu Beginn der Saison noch ziemlich zerpflückt aussah: Kein Gesicht, keine Führungsspieler, geschweige denn ein Team oder gar eine Chance auf den Klassenerhalt. Niemand wollte mit dieser kl

  11. Erstellt am 28. Februar 2008 um 11:34 | Permanent-Link

    Foto: AgunoDer Titel klingt nach einer Folge der drei Fragezeichen. Justus Jonas (erster Detektiv), Peter Shaw (zweiter Detektiv) und Bob Andrews (Archiv und Recherche) helfen der Berliner Hertha ihre Spiele unter Flutlicht zu gewinnen. Denn die letzten z

Ein Trackback

  1. [...] Also musste er kündigen. Dieses lästige Premiere-Abo! Er braucht zwar seine wöchentliche Dosis Arsenal, aber der Kolleteral-Schaden, den Premiere anrichtete, konnte er nicht länger ertragen. Er musste handeln und entschloss sich also, sofort die Kündigung zu schreiben. Auf dass er die Deppen nie, nie wieder sehen musste. Sollte Arsene ihm die DVD-Mitschnitte halt bei youtube hochladen. Der Dieter hatte ihm ja erklärt wie das mit dem Internet funktioniert… [...]

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