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Simunic nach Hoffenheim – Kampf der Romantik

Wenn Simunic tatsächlich nach Hoffenheim wechseln sollte (Bild), dann zeigt der Fußball allen Romantikern mal wieder seine hässlichste Fratze. Denn dieser Wechsel würde romantische Verklärungen wegfegen, wie ein Tornado die amerikanischen Reihenhäuser. Man kennt das zwar. Aber so wie die Amerikaner ihre instabilen Häuschen Jahr für Jahr aufs Neue aufbauen, entwickeln wir Fußballfans jedes Jahr neue romantische Vorstellungen über Fußball. Und werden bitter enttäuscht.

Simunic und Hoffenheim, das wird dann nicht nur eine Kampfansage gegen die Fußball-Romantik, sondern auch eine Beziehung mit doppelter Heuchelei. Es wäre nicht nur so, dass die eine Seite der anderen etwas vormacht. Nein, beide machen sich und dem anderen etwas vor. Was das für eine alberne Klamotte wird, zeigen folgende Aussagen. Beginnen wir mit Hoffenheim:

Wir werden weiter junge Spieler verpflichten. (Ralf Rangnick)

Wir (…)  setzen dabei auf junge, entwicklungsfähige Spieler (…) mit Wertsteigerungspotenzial. (Schindelmeiser)

Es ist wohl mehr als offensichtlich, dass das bei Simunic nicht der Fall ist. Er ist alt und vergleichsweise teuer. Er hat also kein Wertsteigerungspotential. Simunic hat eine sehr gute Saison gespielt. Allerdings gerade in den Spitzenspielen hat er sich einige Fehler geleistet. Und bei seiner Vergangenheit ist es tatsächlich fraglich, ob er eine Saison auf diesem Niveau überhaupt wiederholen kann. Er ist also definitv nicht mehr entwicklungsfähig.

Und Simunic? Hatte er nicht bisher ziemlich hohe Ansprüche an einen potentiell neuen Verein?

Ich will zu einem Klub gehen, wo man Titel holen kann. (Bild)

England war immer mein Traum. (Kicker)

Dass Hoffenheim weder in England liegt, noch eine Rückrunde gespielt hat, die zu irgendwelchen Titelhoffnungen berechtigt, ist ebenso offensichtlich wie der Fakt, dass Simunic kein junger, entwicklungsfähiger Spieler mehr ist. Wenn das Pärchen Simunic und Hoffenheim glücklich werden will, dann bedarf es einer Menge Heuchelei. Oder einen Batzen Geld aus der Portokassen von Herrn Hopp. Alles jedenfalls keine Dinge, mit denen sich der Fußball-Romantiker anfreunden wird.

In einer Hinsicht wäre der Wechsel aber wirklich stimmig. In die Ausraster-Mentalität, bzw. Rotsünderkartei des Hoffenheimer Kaders passt der Psycho Joe Simunic hervorragend rein.

Update:

Simunic wechselt tatsächlich nach Hoffenheim, vermeldet soeben die Bild. Und ich muss sagen, dass mich das doch schwerer trifft, als ich erwartet hatte. Krass…

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27 Kommentare

  1. Boris
    Erstellt am 24. Juni 2009 um 09:19 | Permanent-Link

    Diese äußerst realistische Sicht, die du hier entwickelst, Enno, gut belegt durch Aussagen aus den letzten Monaten, behagt mir sehr. Warum “behagt?” Ich frage mich zunehmend, was sind die Faktoren, die mich an einen Verein, bei mir Hertha, binden? Sind es die Spieler? Ist es der Trainer? Ist es die Geschichte? Ist es der Erfolg? Ist es einfach nur die Stadt Berlin, aus der wir beide stammen? Ein paar Antworten habe ich. Der Erfolg ist es nicht – wenn auch die Freude über und die stete Hoffnung auf diesen. Die Farben sind es zum Teil, in ihnen lebt die Tradition, als Kind habe ich die blauweiße Fahne geschwenkt. Die Spieler? Es gibt tatsächlich immer weniger Fußballer, die mich richtig packen können. Oli Kahn war der Letzte, der mir richtig eingegangen ist. Bei ihm paarten sich Fußballer und wildschräger und besessener Wahnsinniger, der trainierte wie ein Irrer und dazu auch mal ein Rilke-Gedichte interpretiert, zum Gesamtkunstwerk. Pantelics und Voronis überzeugen mich da bereits gar nicht mehr, weil bei Ihnen ihr Ego doch zu deutlich vor dem Ganzen steht. Ihr Leben läuft nur selbstbezogen, Pante habe ich nie geglaubt, dass sein Herz, wie er so oft zeigen wollte, für Hertha schlägt. Dafür waren seine Jubelläufe immer zu egoman. Gibt es denn heute noch viele Spieler, die den Verein hochhalten? Klar, ein paar, ein paar wenige. Dardai wahrscheinlich. Aber wer wird da aus der Jugend noch kommen? Ist der Verein nicht in erster Linie Sprungbrett?! Es gibt aber auch noch solche Spieler, die durch gute, kontinuierliche Leistung, durch tattägliche Praxis zeigen, wer sie sind. Die man dadurch mit dem Verein identifizieren kann. Typen wie Drobny, Nicu, Cicero, Pisczek, Steve van Bergen. Hoffentlich Chermiti und Domo. Und dann sind da noch viele Fußballer, deren herrausragendes Exempel einer wie C. Ronaldo ist, Abziehbilder der kapitalistischen Gesellschaft, ob gute oder schlechte Spieler, Durchlaufnummern, Kapitalwesen, Blockbuster und Events. Eigentlich alles Plastik. Pantelic war so einer in der Rohform. Voronin schon etwas geschliffener. Arne Friedrich weiß man nicht genau. Aber er entwickelt sich in meinen Augen eher in die Richtung, seit er behauptet hat, für die letzten Spiel so superfit gewesen zu sein, den Trainer beschimpfte und dann weniger Tage später das Länderspiel absagen musste. Simunic hat der Beinahe-Erfolg der letzten Saison jetzt auch noch mal einen kräftigen Schub in diese Richtung gegeben. Was also bleibt mir am Verein? Die Philosophie natürlich. Und die geht im Augenblick vom Trainer und womöglich, das wird sich zeigen, auch vom fast schon Urgestein Michael Preetz aus. Nur auf dieser Philosophie beruht meine Liebe zu Hertha. Wenn ich also nun darauf fußend vermute, dass im Fußball neben dem kapitalistischen Zeitalter das philosophische heraufdämmert – dann wird Berlin mit seiner Hertha in diesem Sinne ja vielleicht noch eine richtig geile Fußballstadt …

  2. Erstellt am 24. Juni 2009 um 09:42 | Permanent-Link

    Boris, vielen Dank für deinen ausführlichen, interssanten Kommentar.

    Ich sehe es ganz ähnlich wie du. Simunic scheint mir (zumindest für Hertha) verbraucht zu sein. Irgendwann zum Ende der letzten Saison hat es bei ihm “Klick” gemacht. Aber verstehen kann ich das nicht.

    Was die Identifikation angeht, wäre Simunic schon ein herber Verlust. Er war selten ein Sprücheklopfer oder ein arrogantes Großmaul. Seine Motivationsreden (Simunich’scher Quotient und Simunic’sches Mantra!) haben mich sehr beeindruckt, weil ich das Gefühl hatte, dass er den Erfolg mit Hertha will und nicht nur für sich selbst. Diese egoistische Sicht auf den Erfolg hatte vor allem Voronin und mit Abstrichen auch Pantelic. Diese Egomanen will ich nie wieder sehen bei Hertha.

    Was die Philosophie angeht: Gerne, solange es nicht der abgedroschene Begriff aus der 2006er-Sommermärchen-Zeit bleibt. Aber mir scheint, dass Favre mehr kann als das übliche Beratungs-Bullshit-Bingo. Und Preetz ist mit seiner Verbundenheit zum Verein der richtige Manager am richtigen Ort. Ich bin gespannt, ob und wie sich die Philosophie bei Hertha entwickelt.

    • streiflicht
      Erstellt am 24. Juni 2009 um 12:00 | Permanent-Link

      das möchte ich gerne alles so unterschreiben!
      Und: für mich ist es nicht die Frage “ob” sondern “wann” !
      Ich vertraue dem Duo Favre/Preetz, damit kann ich mich identifizieren.
      Und ich finde, das ist doch ein super Ansatz.

  3. Felix
    Erstellt am 24. Juni 2009 um 09:59 | Permanent-Link

    Simunic wollte schon immer nach England und vor ungefähr drei Jahren legte er eine starke Saison hin und bekam Angebote aus ganz Europa. Selbst der AC Milan wollte ihn haben, aber er blieb. Simunic ist für mich ein echter Herthaner und ich kann ihn verstehen, wenn er jetzt keinen Bock mehr hat.

    Jahr für Jahr kämpft Hertha um UEFA-Cup-Plätze, aber für ganz oben reichte es in den letzten Jahren nie. Dieses mal war es (wieder) verdammt knapp und es ist nicht davon auszugehen, dass im nächsten Jahr eine ähnliche Leistung vollbracht werden kann. Er ist 31 Jahre und hat fast seine ganze Karriere in Berlin gebracht. Ich denke es ist an der Zeit für einen Tapetenwechsel. So leid es mir tut, denn Simunic ist mein größter Liebling bei Hertha…

    • Konnopke
      Erstellt am 19. Juli 2009 um 04:09 | Permanent-Link

      Wenn er wirklich Angebote von Milan & Co. anno 2006 gehabt hätte, wäre er schon damals gegangen. Es kamen aber keine und Hoeneß legte ihm großzügigerweise einen Fünfjahresvertrag mit 2,5 Mio. € p.a. vor (gab vorher eigentlich eine Frist, die Joe auslaufen ließ, aber der Dieter hat ihm ‘ne zweite Chance zu den selben Konditionen gegeben. Unglaublich aber wahr).

  4. Erstellt am 24. Juni 2009 um 10:18 | Permanent-Link

    An einzelnen Personen mache ich meine Leidenschaft für einen Verein nicht aus und kann mir schwer vorstellen, dass es bei anderen anders ist. Dafür ist die Fluktation in den Vereinen einfach zu groß. Die Liebe zu einem Klub war irgendwann da, ist weiter gewachsen und lebt von der Verbundenheit mit dem Team, mit dem man jahrelang durch dick und dünn gegangen ist. Dabei wird nebensächlich, wer gerade auf und neben dem Platz steht. Hauptsache meine Mannschaft spielt.

    Sicherlich bilden sich zwischendurch immer wieder Persönlichkeiten heraus, die besonders für das eigene Team stehen… bei meinem EffZeh zum Beispiel Matze Scherz… gehen sie, ist es erst traurig, aber es geht trotzdem weiter…

    Simucic’ Beweggründe sind aus der Ferne nicht verständlich. Aber vielleicht braucht er einfach ein neues Umfeld zur eigenen Motivation. Wenn er weiter Karriere machen will, muss er nach England. Aber in Hoffenheim reizt ihn wohl die Führungsposition, die er in dieser jungen Mannschaft inne hätte… dass 1899 sich einen Mann wie ihn holt, kann ich nachvollziehen. Auch wenn er nicht mehr die überragenden Leistungen bringen sollte, aber seine Erfahrung ist für ein Team wie Hoffenheim unersetzlich

  5. Tanja*
    Erstellt am 24. Juni 2009 um 10:41 | Permanent-Link

    Meine Liebe für den Verein haben die Hertha Bubis geweckt, als sie damals gegen Chemniz im DFB – Pokal gesspielt haben. Ich hoffe das Simunic bei Hertha bleibt obwohl ich jeden Spieler verstehen könnte, der nach England geht, da wird einfach der genialste Fußball ever gespielt. Wenn er jetzt doch gehen sollte, glaube ich, dass er nur zu einem Klub geht, bei dem er denkt, dass er mit diesem mehr Erfolg als mit Hertha haben könnte. Er hat, wie wir alle in der abgelaufenen Saison “Blut geleckt”, der Geschmack des Erfolgs schmeckt nun einmal am Besten und er wird ja auch nicht jünger ;) Ich hoffe unendlich das er bleibt und glaube eigentlich nicht, dass er innerhalb der Liga wechseln wird.

  6. Erstellt am 24. Juni 2009 um 13:30 | Permanent-Link

    Wenn ich versuche, die Monstranz aus Konzept, Entwicklungsfähigkeit, …, die man in Hoffenheim mitunter vor sich herträgt, einmal ganz außer acht zu lassen, finde ich, dass der Transfer (ohne irgendwelche Zahlen zu kennen) für Hoffenheim rein sportlich durchaus sinnvoll sein kann.

    Ein sehr solider, erfahrener Abwehrspieler, vielleicht für die erste Elf, vielleicht auch nur als Backup für die jungen Innenverteidiger, hätte ihnen vermutlich schon in der schwachen ersten Rückrundenhälfte gut zu Gesicht gestanden.

  7. Erstellt am 25. Juni 2009 um 20:26 | Permanent-Link

    Enno, bist du wirklich so ein hoffnungsloser Romantiker? Da kann man ja fast einen Eindruck gewinnen, wie Dirk sich mit seine Chrissy jetzt fühlen muss.
    Dass Joe sich auf seine alten Tage nochmal verändern will, ist völlig normal und dass der alte Zocker sein Blatt richtig ausreizt und schonmal einen Bluff über Bande ansetzt, dafür lieben ihn seine Fans eben auch, jedenfalls einige.
    Ich würde auch noch erheblich weiter gehen als Heinz, die Rückrunde, die Hoffenheim gespielt hat, erzwingt geradezu so eine Verpflichtung, um das Wertsteigerungspotenzial von jungen Spielern voll ausschöpfen zu können. Wenn das noch mit einem Routinier wie Kehl, Frings oder Petit ergänzt würde, könnte 1899 vielleicht wieder ganz vorne mitspielen.
    Deine Enttäuschung über Simunic an der ausladenden Mutterbrust von unsere Hertha erinnert mich auch etwas an einen alten Dylansong, wo es heißt ” I give her my heart, but she wanted my soul. Don´t think twice…”
    Seine Seele dürfte er schon für die ganz Österreich überragende Technik bei der entsprechenden Stelle in Zahlung gegeben haben und von der Brust ist nach dem Abgang des Chefmelkers wirklich nicht mehr allzuviel zu erwarten. Aber dass er mit ganzem Herzen die ganzen Jahre für Hertha gespielt hat, davon gehe ich ganz fest aus.
    Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass sich die Bereffenden völlig verzocken und Joe noch 2 Jahre Dienst nach Vorschrift spielt.
    Mantra mal Quotient durch Wechselgerüchte gleich Psycho Joe, auch eine komische Rechnung.

  8. Tanja*
    Erstellt am 25. Juni 2009 um 23:24 | Permanent-Link

    Ach man was sich da gerade bei Joe und Favre abspielt hat für mich das Niveau von Kindergartengeplllllärrrrrrre, Lucien versucht Joe zu erreichen und der ist aber nur für Preetz zu sprechen, ehrlich gesagt enttäuscht mich sowas…warum nur *seufz*… Ist Favre ein guter Menschenkenner und auf der menschlichen Ebene in Ordnung… alles irgendwie komisch … sorry das musste raus höre hier gerade Inforadio Berlin Brandenburg und hänge meinen Gedanken nach…sorry!

  9. Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:38 | Permanent-Link

    Krass, Simunic geht tatsächlich nach Hoffenheim! Ich bin ziemlich desillusioniert und doch enttäuschter als ich erwartet hätte.

  10. Sebastian
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:41 | Permanent-Link

    Da haben sich die Hoffenheimer ja wieder mal ne echte Nachwuchsgranate geangelt…für läppsche 7 Mios…und das, obwohl die halbe Premier League hinter ihm her war…gratulation…and the winner is: Hertha!

    • Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:43 | Permanent-Link

      Ja, du hast schon Recht irgendwie. Aber ich find’s grad in erster Linie traurig. Wenn die Millionen dann hoffentlich gut investiert werden, werde ich mich auch wieder freuen können. Aber grad geht’s nicht so richtig mit der rationalen Sichtweise…

  11. Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:42 | Permanent-Link

    Ich bin ein bisschen angeknockt…und traurig…und vielleicht sogar wütend…aber ich kann dahinter trotzdem einen Sinn erkennen: Denn wenn du einen Simunic für 7 Millionen bekommen kannst, musst du das machen (für mich spielt er seit Jahren unter seinem Niveau und ist nun endlich da angekommen, wo er leistungsmäßig hingehört), egal ob du Hoffenheim oder Manchester City heißt (wahrscheinlich passte ein einstelliger Millionenbetrag einfach nicht zu deren Vereinspolitik). Und für Hoffenheim seh ich ihn nicht nur als Spieler, sondern vor allem auch als Lehrer. Ich glaube du findest kaum einen Abwehrspieler, der so eine überragende Übersicht hat, wie Simunic. Er wird sie an die jungen Hoffenheimer weitergeben…

    • Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:45 | Permanent-Link

      Nee, noch kann ich das nicht so sehen. Auch wenn du wohl Recht hast. Aber Simunic war auch in Berlin zuletzt ein wichtiger Lehrer und Leader. Die Lücke muss erst mal gefüllt werden. Aber ich bin da zweckoptimitisch, dass das passiert.

  12. Sebastian
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:50 | Permanent-Link

    Wenn du 7 Mios für einen 31jährigen Stinkstiefel bekommen kannst, musst du sie nehmen…ich hab da ne Idee: Wir nehmen das Geld und machen so ein echt superstarkes Konzept damit…mit jungen entwicklungsfähigen Spielern aus der Region und so…keine Inselgehälter…denkt mal drüber nach ;)

  13. Dirk-ML
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 16:54 | Permanent-Link

    Durch den Simunic-Wechsel bin ich auf diesen schönen Blog aufmerksam geworden. Ich selbst bin 45 Jahre alt, seit 36 Jahren Fan den VfB Stuttgart, seit 30 Jahren Linker und seit 19 Jahren “Philosoph” (weil ich da mein entsprechendes Studium beendet habe)

    Das Thema “Identität” in bezug auf Clubs und ihre Fans interessiert mich sehr, insofern spricht mich der Beitrag von Enno sehr an, nur: Es ist nicht Romantik (=rückwärtsgewandte Utopie), sondern Blochsche Heimat (= “was allen in die Kindheit scheint, und worin noch niemand war”), um die hier gekämpft werden muss.
    Ihr mögt euren Joe so lieben wie wir unseren Gomez geliebt haben – sie sind es aber nicht, die Identität herstellen, denn sie kommen und gehen. Die “Geschichte” ist es schon eher, die Brücke über die Generationen, das Fähnchen aus der Kindheit. Ich kann mir schon vorstellen, das ein Junge aus dem Wedding davon träumt, für die Hertha zu spielen. Diesen Traum nimmt er mit, wenn er es wirklich schafft, und identifiziert sich. Mit ihm kann sich dann auch der Fan identifizieren.
    Weil die Warenform natürlich auf den Fußball sich erstreckt, verläßt er eines Tages die Hertha.
    Aber die Hertha-Identität, die er als Kind gelernt hat, nimmt er mit, und das unterscheidet ihn von dem Söldner, der er jetzt selbst wird. Bei Bayern, Inter oder Arsenal wird er nicht mehr für die Identität spielen, sondern für Geld. Aber er wird ein Herthaner bleiben, so wie Hansi Müller, Jürgen Klinsmann, und jetzt auch Mario Gomez immer VfB-ler bleiben.
    Mein Traum ist, dass sich die Heimat gegen die Warenform durchsetzt und die Jungs aus dem Wedding, aus Charlottenburg und Spandau, die als Kinder von der Hertha schwärmen, wenn Sie Männer geworden sind, auf die Träume Ihrer Kindheit hören und bei der Hertha bleiben, so wie die Cannstatter und Zuffenhäuser beim VfB.

  14. Tanja*
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 18:21 | Permanent-Link

    Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn
    Ich kann es nicht glauben und werde weinen und weinen und weinen!!!!
    Joe wie konntest du nur gehen?
    Danke für alles Du wirst uns fehlen ohne Ende, diese Wunde wird lange brauchen um zu heilen!
    WIR KONNTEN UNS NICHT EINMAL VERABSCHIEDEN!!!!!
    Mein Herz tut unendlich weh.
    In Trauer um einen der besten Spieler die Hertha jemals hatte!!!!

  15. Fhainer
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 20:25 | Permanent-Link

    @ Tanja

    Vielleicht spielen wir ja am 1. Spieltag gegen Hoffenheim im Olympiastadion. Dann können wir uns immer noch von ihm verabschieden.

    @all

    Es ist zwar sehr schade das Simunic geht, aber 7 Millionen kann man einfach nicht ablehnen. Irgentwie erinnert mich das an den Kaka-Transfer, vielleicht wusste Simunic, dass er Hertha so am meisten helfen konnte, vielleicht bin ich jetzt aber auch der Romantiker.

  16. Kathy
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 21:22 | Permanent-Link

    Oh Gott, ich fass es nicht… Hoffenheim. Hoffenheim!!!

    Da will man sich nur kurz im Internet bestätigen lassen, dass es kein vernünftiges Angebot gab und dann sowas… Wie soll ich denn jetzt noch für meine Modulprüfung Medizin morgen früh lernen!?

    @ Fhainer:
    Ja, ich denke, jetzt bist du tatsächlich der Romantiker. ;-)

  17. Tanja*
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 22:26 | Permanent-Link

    @ Fhainer
    Ja, das wäre schöööön, zumal ich Hoffenheim eigentlich sympatisch finde, vorallem weil da Sejad Salihovic spielt, noch so einer den Hertha hat gehen lassen (in dem Fall waren sie echt saudämlich und leider war Götz nochda!)
    Egal, wenn sie kommen wird ein Si – Si – Simunic durch das Stadion gehen. :) *träum*

    @Kathy
    Geht mir ähnlich wie Dir, ich schreibe gerade meine Diplomarbeit (Museumskunde), weiß kaum mich zu konzentrieren, weil mein Herz so weh tut und morgen hab ich nen Termin bei meiner Prof, die dafür sicher kein Verständnis hat.

    Selten war ich soo unglücklich, wenn ein Spieler ging, doch nicht JOE!? :( und wohl auf eigenen Wunsch (aber das was die ganze Zeit in den Zeitungen gehetzt wurde stimmt alles nicht, der Trainer wußte, dass Joe gehen wollte, nach 10!!!! Jahren…. ).Vielleicht hatte er ja Angst vor einer solchen Verabschiedung, ich war bei der Mitgliederversammlung als er Tränen in den Augen hatte hätte ich mit heulen können und hatte nen fetten Kloß im Hals…da wußte er vielleicht schon das er geht… aber das er sich für Hertha hat verkaufen lassen hab ich lustigerweise auch gedacht *grins* wir sind wohl doch Romantiker, ich will auch immer, das Geld nicht das Wichtigste ist, aber das ist wohl ein Traum, oder?

  18. Tanja*
    Erstellt am 30. Juni 2009 um 22:54 | Permanent-Link

    @ Fhainer
    Ach so, und zur Begrüßung sollten sie dann im Olympiastadion Hello Joe von den Beatsteaks spielen – das wär vielleicht schööööön *weiterträum* ;)

  19. Erstellt am 1. Juli 2009 um 11:52 | Permanent-Link

    Off topic:
    Mit dem Google Chrome (2.0.172.33) kann ich derzeit keine Kommentare bei Euch lesen (Sieht so aus, als wäre da weiße Schrift auf weißem Grund).
    Weiß nicht, seit wann das so ist.

    • Erstellt am 1. Juli 2009 um 12:03 | Permanent-Link

      Danke für den Hinweis, ich werde mich drum kümmern!

      • Erstellt am 1. Juli 2009 um 12:05 | Permanent-Link

        Könntest du bitte einmal den Cache leeren, bzw. die Seite inkl. Stylesheet neu laden und einmal berichten, ob sich was getan hat. Hab hier gerade kein Chrome zur Hand. Danke.

        • Erstellt am 1. Juli 2009 um 12:47 | Permanent-Link

          So läuft das halt, wenn man DAU wie mich auf das Internet los lässt. Hat geklappt, alles gut.

          • Erstellt am 1. Juli 2009 um 13:41 | Permanent-Link

            Kein Problem, danke für das Feedback. Ich hatte ja vor kurzem das Design überarbeitet. Wenn dein Browser dann noch das alte Style-Sheet lädt, kann es natürlich zu komischen Aussehen kommen…

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