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Aller Anfang ist schwer, nicht schwarz


Am Donnerstag ist Hertha BSC also in die neue Saison gestartet. Für viele war das kein Grund zur Freude, stattdessen war die Aufregung groß, weil Hertha ja derzeit noch vollkommen unvorbereitet sei. Hertha könne im Olympiastadion quasi gleich das Licht ausmachen. Mein Verständnis für diese Aufregung tendiert gegen null. Nein, ich muss sogar sagen, dass ich mich über die Berichterstattung teilweise ärgere. Es ist zwar Sommerpause und die Nachrichtenlage im Fußball bekanntermaßen dünn, aber das heißt ja nun noch nicht, dass man jeden Bockmist verzapfen darf.

Irgendwer streute irgendwo das Gerücht, Favre plane nicht mehr mit Simunic. Ich hätte diese Entscheidung nachvollziehen können, was ich in verschiedenen Beiträgen schon anklingen ließ. Leider ist es mir nicht möglich, zu rekonstruieren, wie diese Aussage in die Welt gesetzt wurde. Aber offensichtlich hat Favre das so nie gesagt und plant die kommende Saison mit Joe Simunic. Das hält die Presse aber nicht davon ab, die abwegigsten Spekulationen um einen Simunic-Wechsel (sogar nach Hoffenheim) in die Welt hinaus zu posaunen. Ich fühle mich durch die meisten Spekulationen in den Transferphasen ja durchaus unterhalten. Aber dem Trainer Worte in den Mund zu legen, um einen Wechsel zu forcieren, geht mir dann doch zu weit. Und da spielt es für mich keine Rolle, ob Berater und/oder Spieler ein Interesse daran haben.

Dann gabs am Donnerstag ein großes Geheule, weil Lucien Favre zum Trainingsauftakt nur mit einem Rumpfkader arbeiten konnte (welcher Verein eigentlich nicht?). Außer Christoph Janker ist ja bisher niemand verpflichtet worden (auch noch ablösefrei!). Dann könne man die kommende Saison auch gleich abhaken (und was macht eigentlich Preetz?). Pantelic weg, Voronin weg, bedeutet also 18 von 48 Toren müssen ersetzt werden (soviel zum Thema Milchmädchenrechnung…) Ungefähr so dramatisch lesen sich die Artikel. Und zwar nicht nur im Berliner-Blätterwald, sondern auch in den Zeitungen, die an sich selbst einen seriösen Anspruch haben.

Ich verstehe die Aufregung nicht. Denn Voronin muss nicht ersetzt werden, weil er nur auf Grund der schweren Verletzung von Chermiti zu Beginn der letzten Saison “notverpflichtet” wurde. Ich gehe davon aus, dass der junge Tunesier richtig einschlagen wird und sich die selbst ernannten Fachmänner wieder mal wundern dürfen. Statt Voronin hätte letzten Sommer eigentlich ein offensiver Mittelfeldspieler geholt werden sollen. Und zwar aus dem Grund, dass Lucio Carlos praktisch die gesamte Saison noch nicht zur Verfügung stehen würde. Nun ist er aber wieder bei Hundert Prozent, will und kann in der nächsten Spielzeit eingreifen. Sich auf seine Rückkehr zu verlassen, mag zwar riskant sein, aber die berechtigte Hoffnung besteht dennoch. Man müsste also nicht alles schwarz malen.

Bedarf bestand nach Chaheds Weggang lediglich auf den Außenverteidigerpositionen, wo mit Janker ein solider Spieler mit Potential verpflichtet wurde (Kategorie Maximilian Nicu). Nun fehlt als Ersatz für Pantelic tatsächlich noch ein Stürmer, der Chermiti, Domovchisky und Raffael Druck macht. Aber es könnte auch ein junger Spieler mit Perspektive sein. Ein großer Transfer wird m.E. nicht nötig sein, weil im aktuellen Kader mehr Potential steckt, als die meisten (professionellen) Beobachter wohl erkennen können oder wollen. Statt sich mal mit der Materie auseinander zu setzen, werden große Transfers gefordert, über die Etatkürzung und den zu erwirtschaftenden Transferüberschuss gejammert, um am Ende alles schwarz zu malen. Das nervt mich. Dafür ist einfach viel zu gutes Wetter.

Foto: Schrottie

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4 Kommentare

  1. Erstellt am 27. Juni 2009 um 08:17 | Permanent-Link

    Eure Probleme möchte ich mal haben.
    Ihr habt immerhin schon einen Nachfolger für den entlassenen Sportchef.
    Und eine Neuverpflichtung.

  2. Tanja*
    Erstellt am 27. Juni 2009 um 10:24 | Permanent-Link

    Naja das Rauschen im Blätterwald ist immer der gleiche Mist: Bild, BZ, Berliner Kurier usw…. alles eine Soße das hat sich jetzt aber nicht großartigg verändert finde ich diesen Blättern (denn Zeitung kann man sowas ja nicht nennen!!!!) sollte man kein sterbens Wörtchen glaube, als Quellen taugen sie auch nicht! Also alles beim Alten.

  3. Erstellt am 27. Juni 2009 um 10:34 | Permanent-Link

    @nedfuller: Eben, es gibt Vereine, die sich gerade selbst auflösen. Da braucht man in Berlin nicht mit dem Gejammer anfangen.

    @Tanja*: Was mich so ärgert dieses mal, ist ja gerade, dass auch tagesspiegel, Morgenpost, etc. solche Beiträge geschrieben haben. Vollkommen überzogen…

  4. Tanja*
    Erstellt am 27. Juni 2009 um 10:52 | Permanent-Link

    Wahrscheinlich schreibt jeder von jedem ab, weils im Moment eben nicht soviel zu berichten gibt, aber sie gerne berichten wollen und Unruhe hineinquatschen kann man ja leider auch immer gut *seufz* Außerdem ist der Tagesspiegel auch bekannt als Tagesspitzel und die Morgenpost als Mottenpost, also was will man da schon erwarten *g*

Ein Trackback

  1. [...] Aller Anfang ist schwer, nicht schwarz [...]

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